Seit Beginn des Jahres 2019 – mit der Zerschlagung des sog. Islamischen Staates – ist das mediale Interesse am Themenkomplex „Islamistischer Extremismus“ kontinuierlich zurückgegangen. Die fehlende Aufmerksamkeit hat unter anderem zur Folge, dass das Fallaufkommen seitdem gesunken ist, weil Eltern, Lehrkräfte oder Jugendämter nicht mehr den sofortigen Handlungsbedarf sehen. Zwar ist ein Absinken der Zahl an islamistischen Gefährder*innen zu verzeichnen, gleichzeitig steigt jedoch weiterhin das islamistische Personenpotential, aus dem letztlich Gefährder*innen erwachsen. Die Gefahr besteht, dass damit Fälle von Radikalisierung erst in einem sehr viel späteren Stadium an die bekannten Beratungsinstitutionen vermittelt werden.