Die Kumpels, mit denen Maik abhängt, jammern auch bloß rum, dass sich was ändern muss. Aber es passiert nichts. Bis einer kommt, der was passieren lässt. Micha. Der ganz klar sagt, was Sache ist, und wer schuld an der Misere ist. Und der für seine Überzeugung Opfer bringt. Eins davon hat sich gewehrt, deswegen saß Micha drei Jahre im Knast. „Aber det System mit seiner Schweinejustiz kann uns nich brechen, genauso wenig, wie se Dir ne Perspektive bieten!“ Micha sieht, was in Maik steckt. „Mensch, Du bist doch helle im Kopp, siehste denn nich, was in diesem Land abgeht? Det musste Dir nich gefallen lassen – Leute wie Dich könn´ wa jut gebrauchen!“
Man muss Zeichen setzen, findet Micha. Die Bushaltestelle wird zur national befreiten Zone von Dörrwalde. Von Maik persönlich befreit. Micha ist stolz auf ihn. Micha besorgt ihm Arbeit. Ein paar Tage später sagt Micha, Dörrwalde ist erst der Anfang und heute Abend ist die Dönerbude fällig. “Mensch Maik, wir sind die Retter des deutschen Volkes!” Da hat Maik nicht lange gefackelt. „Nach 20 Minuten stand det Ding in Flammen, det war´n Fest!“
Das Fest ist vorbei und Maik hat jetzt viel Zeit zum Nachdenken. Wegen Brandstiftung, Körperverletzung und Volksverhetzung hat er drei Jahre bekommen. Aber Micha lässt ihn nicht im Stich. „Bist doch einer von uns.“, schreibt er, während Maik durch das Zellengitter die ersten Krokusse durch den Schnee brechen sieht. Der Schnee taut, der Frühling kommt und geht, die Briefe bleiben aus. „Micha braucht Jungs, die´s bringen, nicht solche Loser wie Dich!“, erfährt er hintenherum.