für Fachkräfte aus Justizvollzug und Bewährungshilfe

Im Justizvollzug und in den Aufgabenfeldern der Bewährungshilfe kommt es immer wieder zu Situationen, in denen das Fachpersonal mit ideologisierten bzw. radikalisierten Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert wird. In diesen Fällen ist das Einnehmen einer professionellen Haltung gegenüber den betroffenen Klient*innen wichtig, insbesondere, wenn sie in bestimmter Weise agieren oder sich abzuschotten drohen. Hier ist es jedoch entscheidend, so darauf zu reagieren, dass die Möglichkeit einer dialogischen Beziehung offengehalten wird und der Kontakt zu ihnen nicht verloren geht. Der Justizvollzug als Zugangsort stellt hier eine große Chance dar. Pädagogisch gesprochen, liefert er die Interventionsmöglichkeit für eine Zielgruppe, die andernfalls nur schwer oder gar nicht erreichbar ist.

Fortbildungsinhalte

Die Fortbildungen bieten Raum für die Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Berufsrolle, der einen gegenseitigen Dialog ermöglicht und den Fachkräften zudem mehr Handlungssicherheit für ihre tägliche Arbeit vermittelt. Ziel der Fortbildung ist es, Kenntnisse über die psychosozialen Dynamiken zu vermitteln, die Ideologisierungs- und Radikalisierungsverläufen zugrunde liegen, sowie Handlungssicherheit im Umgang mit ideologisierten und radikalisierten Klientelen herzustellen. Praxisnähe wird durch die Bearbeitung ausgesuchter Radikalisierungsverläufe gewährleistet. Darüber hinaus wird flexibel auf die Bedarfe und Erfahrungen der Teilnehmenden reagiert und die einzelnen Fortbildungsinhalte individuell auf die zeitlichen und personellen Bedarfe und Möglichkeiten der Anstalten und Einrichtungen der Bewährungshilfe abgestimmt. Die Fortbildung basiert auf einem systemisch-ressourcenorientierten Ansatz, der davon ausgeht, dass die Teilnehmenden Expert*innen für die zu entwickelnden Lösungen sind. Dementsprechend werden ihr Wissen, ihre Haltungen und Kompetenzen wertschätzend aufgegriffen und als Ausgangspunkt für die Entwicklung zu ihnen passender Interventionen und Beratungen verstanden. Wesentlicher Bestandteil der Fortbildung ist eine sorgfältige Reflexion der eigenen Rolle und Handlungskompetenz als Fachkraft.

Setting

Je nach Bedarf haben die Multiplikator*innen die Möglichkeit, Fortbildungen mit verschiedenen Themenschwerpunkten in Anspruch zu nehmen. Die Fortbildungen sind modulartig aufgebaut und können je nach Ausgangslage auf die Wünsche der Anfragenden abgestimmt werden; empfohlen wird ein 2-tägiges Format mit einer Größe von 12 – 15 Teilnehmer*innen. Grundsätzlich werden die Veranstaltungen von zwei Dozent*innen durchgeführt.

Hier geht es weiter zu Beratung für Fachkräfte:
Hier finden Sie die inhaltlichen Schwerpunkte und Erfolgskriterien der Fortbildung zum Download:
Fortbildung_Schwerpunkte-Erfolgskriterien
Fortbildung_Schwerpunkte-Erfolgskriterien
Download
Violence Prevention Network wird mit seiner Deradikalisierungsarbeit im Strafvollzug als bundeszentraler Träger im Rahmen der Strukturförderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.