- Violence Prevention Network wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2015 im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! beauftragt, die Strukturen im Themenfeld der Deradikalisierung im Strafvollzug in Deutschland weiter zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit den kooperierenden Trägern koordiniert Violence Prevention Network die gemeinsame Entwicklung bundesweiter Standards und Qualitätskriterien für Radikalisierungsprävention und Deradikalisierung in Strafvollzug und Bewährungshilfe.
- Mehrere Tausend jugendliche und erwachsene ideologisierte Straftäter*innen werden jährlich in Deutschland wegen schwerer und schwerster Gewalttaten auffällig. Diese Taten sind motiviert durch gewaltlegitimierende, extremistische und menschenfeindliche Ideologien sowie einer ablehnenden Haltung gegenüber Andersdenkenden. Die Straftäter*innen werdenvon einem Menschenbild geleitet, das demokratischen und humanistischen Werten widerspricht. Ein Großteil der Inhaftierten, deren Taten auf menschenverachtenden Weltbildern beruhen, wird nach einer Haftstrafe wieder auffällig.
- Violence Prevention Network kommt diesem Bedarf durch seinen nicht-konfrontativen Ansatz zur Deradikalisierung von Menschen in Haft nach. 2001 als Pilotprogramm begonnen, werden inzwischen in den Phänomenbereichen Rechtsextremismus und religiös begründeter Extremismus bundesweit im Schnitt ca. 100 Teilnehmer*innen pro Jahr allein im Strafvollzug erreicht. In der Regel durchlaufen sie das Programm bis zu zwei Jahre.
- Dabei setzt Violence Prevention Network früher an als traditionelle Ausstiegsprogramme. Das Deradikalisierungs-Programm richtet sich auch an Personen, die ihre ideologische Orientierung noch nicht in Frage gestellt bzw. bei denen sich die ideologischen Einstellungen noch nicht zu einem umfassenden Weltbild verfestigt haben.
Umfangreiche Hintergrundinformationen zum Thema „Deradikalisierung im Strafvollzug“ finden Sie in unserer Broschüre.
