- Die Zahl der aus Deutschland ausgereisten bzw. die deutsche Staatsbürgerschaft besitzenden Islamist*innen, die sich im Irak und in Syrien terroristischen Organisationen wie dem sogenannten Islamischen Staat angeschlossen haben, liegt nach Angaben des Bundesamts für Verfassungsschutz bei 1.050 Personen. Laut Bundesamt für Verfassungsschutz waren unter den 1050 aus Deutschland ausgereisten Dschihadist*innen rund 200 Frauen (Bundesamt für Verfassungsschutz, 2019).
- Während bei ca. der Hälfte dieser Personen Erkenntnisse darüber vorliegen, dass diese auch aktiv an Kampfhandlungen teilgenommen haben, fehlt bei einem Teil der Ausgereisten die Grundlage für ein Ermittlungsverfahren. Es wird davon ausgegangen, dass rund 200 Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft im Irak und in Syrien ums Leben gekommen sind (Bundesamt für Verfassungsschutz, 2019).
- Insgesamt gibt es Informationen über mehr als 100 Personen, die in der Region entweder von der kurdischen YPG oder den SDF im Irak oder in Syrien festgehalten werden. Von den über 60 registrierten, aus Deutschland ausgereisten erwachsenen Personen, besitzen 42 die deutsche Staatsbürgerschaft. Gegen 32 registrierte Personen laufen bereits in Deutschland Ermittlungsverfahren, in 21 Fällen wurden Haftbefehle erlassen, 19 werden in Deutschland als Gefährder*innen eingestuft (Mascolo, 2019).
- Die Arbeit mit Rückkehrer*innen wird also nicht nur dadurch bestimmt, dass es sich um Männer, Frauen oder Kinder handelt, sondern auch durch den Zeitpunkt der Rückkehr.
- Kinder, besonders Kleinkinder, sind nicht Zielgruppe von Deradikalisierungsarbeit, da sie Ideologien noch nicht bewusst verinnerlichen können und Verhaltensmerkmale oftmals nur Nachahmungen sind. Erfahrungen können im Kleinkindalter noch nicht aktiv reproduziert werden (Wettig, 2006). Kleinkinder sind die vermutlich größte Gruppe deutscher Kinder, die sich noch in Syrien und im Irak befindet.
Umfangreiche Hintergrundinformationen zum Thema „Rückkehrer*innen“ finden Sie in unserer Schriftenreihe, Heft 1.