Bremen startet Anti-Gewalt-Training für fundamentalistisch gefährdete Jugendliche mit Migrationshintergrund

JVA Bremen Oslebshausen nimmt erstmals teil am Programm „Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt“ von Violence Prevention Network – Trainingsprogramm bereits seit sieben Jahren erfolgreich in anderen Bundesländern

Bremen, 2. September 2008 – Das Land Bremen startet erstmals ab September ein Programm zur Präventions- und Bildungsarbeitmit fundamentalistisch gefährdeten Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Das bereits seit sieben Jahren erfolgreich in mehreren Bundesländern laufendeProgramm „Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt“ von Violence Prevention Network wird in den kommenden sechs Monaten in der JustizvollzugsanstaltBremen Oslebshausen mit acht jugendlichen Gewaltstraftätern durchgeführt.

Ziel des Programms ist es, vorurteilsmotivierte Straftaten von Jugendlichen zureduzieren und Wiederholung und Rückfall zu verhindern. Im Rahmen eines freiwilligenpädagogischen Gruppentrainings in der Haft und eines gezielten Einzelcoachingsnach der Haftentlassung erreichen die jugendlichen Gewaltstraftäter gemeinsammit den Trainern ein straffreies Leben durch selbstverantwortlicheLebensführung und Distanz zu menschenverachtenden Ideologien und Handlungen.„Die Rückfallquote bei den Teilnehmern am Programm „Verantwortung übernehmen –Abschied von Hass und Gewalt“ liegt deutlich unter den Rückfallquoten nichtbetreuter jugendlicher Gewaltstraftäter. Wir sind davon überzeugt, dass unserAnsatz der richtige Weg ist, um vorurteilsmotivierte Gewaltstraftaten zureduzieren und den Jugendlichen dauerhaft zu einem straffreien Leben zuverhelfen“, so Judy Korn, Geschäftsführerin von Violence Prevention Network.

Das Team von Violence Prevention Network arbeitet seit 2001 erfolgreich im Bereichder Verringerung von vorurteilsmotivierten schweren und schwersten Gewalttatenvon Jugendlichen. Die Arbeit wendet sich sowohl an fundamentalistischgefährdete Jugendliche mit Migrationshintergrund als auch an rechtsextremgefährdete Jugendliche. Im Rahmen des Programms „Verantwortung übernehmen –Abschied von Hass und Gewalt“ bearbeiten erfahrene Pädagogen/innen undTrainer/innen Tatmotivation und Vorurteile zusammen mit den jugendlichenStraftätern während ihres Gefängnisaufenthalts und können so gezielt undeffektiv eine Verhaltensveränderung herbeiführen.

DasProgramm durchbricht mit hinterfragenden und demütigungsfreien Methoden dievordergründigen Rechtfertigungen für Hass und Gewalt und versetzt dieJugendlichen in die Lage, die Verantwortung für Ihr eigenes Handeln zuübernehmen. Der durch jahrelange Praxiserfahrung erarbeitete pädagogischeAnsatz, der die Jugendlichen auch nach der Haftentlassung begleitet, wirdbereits mit Erfolg in den Jugendstrafvollzugsanstalten von sieben weiterenBundesländern umgesetzt.