In den letzten 20 Jahren entstand weltweit eine Vielzahl von Organisationen, die mit unterschiedlichen Ansätzen Menschen dabei helfen, sich von gewalttätigem Extremismus zu distanzieren.
- Es gibt Ausstiegsprogramme, die denjenigen Hilfe anbieten, die Zweifel an ihrem bisherigen Weg haben.
- Es gibt Programme, die sich an diejenigen richten, die noch keine intrinsische Motivation zum Ausstieg haben, aber durch die Zusammenarbeit mit diesen Organisationen beginnen, ihren bisherigen Weg in Frage zu stellen.
- In vielfältigen Strukturen und unter Berücksichtigung vieler verschiedener Methoden ist ein Bereich entstanden, der einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von gewalttätigem Extremismus und damit zum Schutz der Gesellschaft weltweit leistet.
Trotz dieser bemerkenswerten Entwicklung eines völlig neuen Berufsfeldes gibt es keine standardisierte Ausbildung bzw. kein Studium zum*zur Deradikalisierungs- oder Ausstiegsberater*in. Deshalb ist der kontinuierliche Austausch über Erfahrungen, Wissen und die verschiedenen Ansätze unter den Praktiker*innen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Professionalisierung dringend erforderlich.
Darüber hinaus ist ein Austausch mit Akteur*innen anderer Berufsgruppen notwendig, um sicherzustellen, dass bewährte Verfahren in bestehende Strukturen implementiert werden. Dies kann vor allem dann erreicht werden, wenn ein vereintes Berufsfeld gemeinsam handelt, sich gegenseitig unterstützt und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Umsetzung von Deradikalisierungs- und Ausstiegsansätzen aufzeigt.