PARTES

Partizipative Ansätze zum Schutz von Andachtsorten

PARTES implementiert ein umfassendes Präventionsmodell für den Schutz von Andachtsorten, das evidenzbasiert, integrativ und partizipativ ist. Um Sicherheitsbedrohungen für Synagogen, Moscheen oder Kirchen wirksam bekämpfen zu können, ist es wichtig, das zugrunde liegende Phänomen des gewalttätigen Extremismus und seine konkreten Erscheinungsformen in Bezug auf diese Ziele zu verstehen. Außerdem müssen die Religionsgemeinschaften in die Strategien und Maßnahmen einbezogen und die breite Bevölkerung über die extremistische Rhetorik, aber auch über die spezifischen Merkmale und Erscheinungsformen der verschiedenen Glaubensrichtungen aufgeklärt werden.

Kontext

Der Trend der letzten Jahre zu Anschlägen und Hassverbrechen, die sich gegen Andachtsorte in Europa und weltweit richten, ist besorgniserregend. Besonders betroffen sind Moscheen und Synagogen, aber auch christliche Gotteshäuser werden angegriffen. Die Bedrohungslage ist durch die zunehmende Zahl von Online-Hassverbrechen und Cyberangriffen, die manchmal mit Offline-Kampagnen kombiniert werden, noch komplexer geworden. Diese Angriffe sind nur das Symptom eines umfassenderen gewalttätigen extremistischen Phänomens, das in Europa auf dem Vormarsch ist und durch eine extremistische Rhetorik, mangelndes Wissen über andere Religionen und Kulturen sowie eine unzureichende Beteiligung der Mehrheitsgesellschaft an der Extremismusprävention angeheizt wird. Obwohl die Behörden einen gewissen Schutz und eine gewisse Unterstützung bieten, müssen die bestehenden Maßnahmen verstärkt und verbessert werden. Das Phänomen muss auf eine komplexere

Ziele

Mit PARTES sollen die folgenden Ziele erreicht werden:

  • Kartierung der spezifischen Bedrohungslandschaft der betroffenen Religionsgemeinschaften (einschließlich Cyber-Bedrohungen)
  • Bewertung und Ableitung von Erkenntnissen über Schwachstellen und bestehende Sicherheitskonzepte der beteiligten Religionsgemeinschaften und europaweiter Austausch bewährter Verfahren für Schutzmaßnahmen
  • Aufbau von Kooperations- und Kommunikationsstrukturen und -kanälen zwischen Religionsgemeinschaften und lokalen Behörden
  • Entwicklung proaktiver und präventiver Sicherheitsmaßnahmen
  • Durchführung von Schulungen und Workshops mit religiösen und lokalen Behörden
  • Sensibilisierung der breiten Bevölkerung für die Bedrohung und die Strategien extremistischer Organisationen, die es auf Andachtsorte abgesehen haben, und Einbeziehung der Bevölkerung in Präventionsstrategien
Wirkung

Das Projekt wird durch die Erstellung und Verbesserung von Präventions- und Sicherheitskonzepten für Andachtsorte einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des allgemeinen Schutzes öffentlicher Räume leisten. Dies wird durch die Berücksichtigung der Bedrohungslandschaft, der Online-Dimension und der Phasen und präventiven Maßnahmen im Vorfeld von Anschlägen sowie durch neu geschaffene Kommunikationsstrukturen mit Behörden erreicht.

PARTES soll:

  • die Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteur*innen verbessern – durch die Schaffung von Kooperations- und Kommunikationsstrukturen und -kanälen zwischen Religionsgemeinschaften und lokalen Behörden
  • durch moderne Schulungsmethoden, die Online- und Offline-Ansätze umfassen, Schulungen und Anleitungsmaterialien entwickeln und Sensibilisierungskampagnen organisieren
  • durch aktuelle und datengestützte Analysen der Bedrohungslandschaft zu einer besseren Einschätzung der Sicherheitsbedrohungen beitragen
  • bei der Planung von Schutzmaßnahmen und der Verbesserung des physischen Schutzes durch die Entwicklung von proaktiven und präventiven Sicherheitsmaßnahmen unterstützen
Kontakt

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Fachbereich International
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