Der Altersschwerpunkt der Tatverdächtigen von Delikten rechtsextremer Gewalt hat sich nach Einschätzung der Arbeitsstelle Jugendgewalt und Rechtsextremismus der Technischen Universität Berlin zudem in den vergangenen Jahren verschoben. Machten zuvor die unter 18-Jährigen noch die Hälfte aller Tatverdächtigen aus, so sind es inzwischen nur noch 25 %. Dies bedeutet, dass klassische Formen der Präventionsarbeit in Schule und Jugendhilfeeinrichtungen für diese Zielgruppe oft nicht mehr greifen.
Auf diese Lage reagiert das Projekt REE! mit seiner mobilen Beratungsstelle, die in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden gezielt (junge) Erwachsene im Alter bis 27 Jahre (in Einzelfällen auch über 27) aus dem rechtsextremen Spektrum anspricht, die noch keine intrinsische Ausstiegsmotivation formulieren. Eine weitere Zielgruppe sind ratsuchende Angehörige und/oder das soziale Umfeld von radikalisierten Personen, die idealerweise in den Beratungsprozess einbezogen werden. Im Beratungssetting wird ergründet, welche unterstützende Rolle Angehörige im Prozess der Distanzierung einnehmen können.