Die TRACE-Plattform zielt darauf ab, aktuelle Bedrohungen ausgehend von Antisemitismus und Antiziganismus in den Visegrád-4-Ländern (V4) zu identifizieren und zu bekämpfen. Sie konzentriert sich auf die Erstellung von Profilen der Hauptakteure, -gruppen und -netzwerke, die für diese Bedrohungen verantwortlich sind, und zeigt deren Ausmaß und Tragweite durch verifizierte Vorfälle und gründliche Analysen auf. Durch die Entkräftung von Mythen und die Bekämpfung von Desinformation mit faktenbasierten Narrative bietet das Projekt praktikable Empfehlungen für politische Entscheidungsträger*innen, Organisationen der Zivilgesellschaft (CSOs) und Communitys.

Ziele

Ziel der Plattform ist es zu vermitteln, dass Geschichte nicht losgelöst von der Gegenwart stattfindet – die Bekämpfung aktueller Bedrohungen bedeutet, künftige Gräueltaten, Hass und Gewalt gegen die genannten Gruppen zu verhindern.

Die Plattform dient als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und dokumentiert historische und zeitgenössische Vorfälle und Ereignisse von 1939 bis heute, wobei die Verbindung dieser Ereignisse untereinander über die Zeitläufte hinweg hervorgehoben wird. Sie fördert einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz, der Politik, Praxis und gesellschaftliches Engagement miteinander verbindet, um Hass wirksam zu bekämpfen und künftige Gräueltaten zu verhindern.

TRACE zeichnet sich dadurch aus, dass es sich mit übergreifenden Antisemitismus- und Antiziganismusproblemen in den V4 befasst und einen einzigartigen, integrierten Ansatz zur Bekämpfung von Hass bietet. Es fördert das kontinuierliche Engagement, indem es die Nutzer*innen über aufkommende Bedrohungen auf dem Laufenden hält und so seine Relevanz als wichtige Ressource für die Bewältigung dieser Herausforderungen sicherstellt.

Handlungsziele
  1. Entwicklung einer zentralen Plattform, die die ununterbrochene Geschichte des Antisemitismus und Antiziganismus in den Visegrád-Staaten von 1939 bis heute darstellt, und die Verknüpfung dieser Zeitachse mit einer Beobachtungsstelle zur Überwachung der aktuellen Bedrohungen
  2. Verbesserung der Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Visegrád-Staaten vor diesen Bedrohungen auf der Grundlage der im Rahmen von Ziel 1 erfassten Informationen; Einbeziehung von Praktiker*innen, um die Nutzung der Plattform zu etablieren und von politischen Entscheidungsträger*innen zur Ausweitung und Unterstützung des Projekts
Zielgruppen

Firstline-Practitioners: Fachleute, die direkt mit Einzelpersonen, Gemeinschaften oder Klient*innen zusammenarbeiten, um unmittelbare Hilfe, Unterstützung oder Dienstleistungen anzubieten. Sie sind oft die erste Anlaufstelle für Menschen, die Hilfe oder Beratung in verschiedenen Bereichen wie Sozialarbeit, Gesundheitswesen, Bildung, Strafverfolgung und kommunale Dienste suchen.

Strafverfolgungsbehörden: Personen, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit, die Durchsetzung von Gesetzen und die Verbrechensverhütung zuständig sind und eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit der Gemeinschaften spielen, denen sie dienen.

Vertreter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen: Personen, die für Nichtregierungsorganisationen (NRO) oder gemeinnützige Organisationen an der Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus und Antiziganismus arbeiten, sei es auf lokaler oder nationaler Ebene.

Führungspersönlichkeiten aus den Gemeinschaften: Personen, die aufgrund ihrer Position, ihrer Fähigkeiten, ihres Handelns oder ihrer Erfahrung innerhalb der jüdischen oder der Sinti*zze und Rom*nja-Gemeinschaften Einfluss haben und respektiert werden. Sie dienen oft als Brücke zwischen der Gemeinschaft, die sie vertreten, und anderen Einrichtungen wie Regierungsorganisationen, gemeinnützigen Organisationen oder Universitäten.

Angehörige der Justizbehörden: Personen, die in einem bestimmten Rechtsgebiet den Vorsitz bei Gerichtsverfahren führen und Entscheidungen in rechtlichen Angelegenheiten treffen. Sie sind Teil der Judikative eines Landes, die in der Regel für die Auslegung von Gesetzen und die Rechtspflege zuständig ist.

Weitere Personen aus dem Justizsystem: Personen, die von der Regierung angestellt sind und in verschiedenen Funktionen innerhalb des Justizsystems arbeiten, z. B. Strafvollzugsbeamt*innen, Bewährungshelfer*innen, Sachbearbeiter*innen, Gerichtspersonal, Rechtsanwält*innen oder Pflichtverteidiger*innen.

Lokale politische Entscheidungsträger*innen: insbesondere diejenigen, die im Rahmen von Maßnahmen zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung tätig sind, oder diejenigen, die Wohnraum oder andere Formen der sozialen Unterstützung für Sinti*zze und Rom*nja-Gemeinschaften anbieten, und die auf lokaler Ebene Autoritätspositionen und Entscheidungsbefugnisse innehaben, wie z. B. Stadträt*innen, Bürgermeister*innen, lokale Regierungsbeamt*innen und Gemeindeleiter*innen.

Nationale politische Entscheidungsträger*innen: Personen, die auf nationaler oder föderaler Ebene eines Landes Autoritätspositionen innehaben und für die Festlegung, Änderung oder Beeinflussung der öffentlichen Politik verantwortlich sind, insbesondere für politische Maßnahmen, die für die Verhinderung oder Bekämpfung von Hass oder Diskriminierung relevant sind oder diese beeinflussen.

Die allgemeine Öffentlichkeit: Menschen, die ein persönliches Interesse an den vorgestellten Themen im Zusammenhang mit der Verhinderung und Bekämpfung von Antisemitismus und Antiziganismus haben, oder die sich weitere Informationen und Aufklärung über die vergangenen und gegenwärtigen Erfahrungen der jüdischen sowie der Sinti*zze und Rom*nja-Gemeinschaften in Mittel- und Osteuropa wünschen.

Kontakt

Violence Prevention Network gGmbH
Projekt TRACE
Alt-Reinickendorf 25
13407 Berlin

+49 30 91 70 54 64
Das Projekt wird gefördert duch das Directorate-General Justice and Consumers der Europäischen Kommission.
Konsortium