Verschwörungsdenken und die Verbreitung von Verschwörungserzählungen stellen ein relevantes Problem für die demokratische Gesellschaft und demokratische Institutionen dar. Ausgehend von antidemokratischen, antipluralistischen Grundannahmen, die demokratische Repräsentation und Verfahren generell in Frage stellen, über die Verbreitung menschenfeindlicher Inhalte, können Verschwörungserzählungen zu Radikalisierungsprozessen beitragen, die mitunter bis hin zu Gewalttaten führen können. Dabei ist Verschwörungsdenken kein neues Phänomen. Es ist ein integraler Bestandteil extremistischer Ideologien und Menschenbilder weltweit, zumeist antisemitisch und rassistisch geprägt, auch wenn die individuellen Bezugspunkte bisweilen sehr unterschiedlich sind. Während der Covid-19-Pandemie wurden Verschwörungserzählungen und die davon ausgehenden Gefahren besonders sichtbar. Taten wie der sog. „Tankstellenmord“ in Idar-Oberstein im Jahr 2021, die Waffenaffinität und die zunehmenden Gewalttaten im verschwörungsideologisch geprägten sog. „Reichsbürger“-Milieu aber insbesondere auch die Attentate von Halle und Hanau, bei denen die Täter unter anderem auch verschwörungsideologisch motiviert waren, verdeutlichen wie groß der Handlungsbedarf ist. Verschwörungsdenken ist eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Gesellschaft und entsprechende Präventions- und Beratungsmaßnahmen sind eine wichtige Säule der gemeinschaftlichen Bemühung zum Erhalt unserer Demokratie.