Innenministerium fördert Beratungsstelle von Violence Prevention Network in Nordhessen
Wiesbaden, 13. April 2016 – Das Team der „Beratungsstelle Hessen – Religiöse Toleranz statt Extremismus“ in Trägerschaft des Violence Prevention Network (VPN) wächst um zwei weitere Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter, die ab sofort gezielt im Raum Nordhessen/Kassel für Beratungstätigkeiten zur Verfügung stehen. Das gab Innenminister Peter Beuth heute in Wiesbaden bekannt. Das Fachpersonal, das über die notwendigen pädagogischen sowie theologischen Fachkenntnisse und Qualifikationen verfügt, wird die Beratungskapazität der Beratungsstelle Hessen damit deutlich verstärken.
Die Beratung noch effizienter gestalten
„Durch den Einsatz von kompetenten Expertinnen und Experten vor Ort in Kassel und Umgebung gestalten wir die Beratung noch effizienter. Die Wege sind kürzer und somit kann ein engerer Kontakt zu Betroffenen sowie Institutionen in der Region gehalten werden. Ich freue mich, dass heute ein weiterer Meilenstein in der Arbeit gegen den gewaltbereiten Extremismus in Hessen erreicht und die erfolgreiche Arbeit der Beratungsstelle zielgerichtet ausgebaut wird“, so der Innenminister.
Die Beratungstätigkeit in Nordhessen erstreckt sich insbesondere auf Betroffene, wie z. B. radikalisierte Personen und deren Angehörige, aber auch auf Institutionen, die Rat und Unterstützung im Umgang mit religiösem Extremismus suchen. Die Erweiterung des Teams im Raum Nordhessen/Kassel ist zur Reduzierung von Reisewegen zwischen dem Sitz der Beratungsstelle in Frankfurt am Main und den Beratungen in Nordhessen notwendig geworden.
Ein Verbund erfahrener Fachkräfte
Violence Prevention Network ist ein Verbund erfahrener Fachkräfte, die seit Jahren in der Extremismusprävention sowie der Deradikalisierung extremistisch motivierter Gewalttäter tätig sind. Die „Beratungsstelle Hessen – Religiöse Toleranz statt Extremismus“ wurde im Juli 2014 eingerichtet. Sie wird aus Mitteln des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ im Jahr 2016 mit 1,2 Millionen Euro gefördert. Im Rahmen des Hessischen Präventionsnetzwerks gegen Salafismus arbeiten die Experten des VPN landesweit mit jungen Menschen und ihren Angehörigen zusammen, um eine islamistische Radikalisierung zu verhindern. Bisher wurden 85 Radikalisierte bzw. Gefährdete und über 100 Angehörige beraten. Zudem führte VPN bereits 85 Workshops an hessischen Schulen durch.
„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass ein großer Beratungs- und Unterstützungsbedarf gefährdeter junger Menschen sowie betroffener Eltern besteht. Mit seinem Präventionsnetzwerk hat Hessen eine strategische Ausrichtung, bei der sowohl die Prävention als auch die Beratung von Gefährdeten und islamistisch Radikalisierten und die Deradikalisierungsarbeit bzw. Ausstiegsbegleitung im Zentrum der Arbeit stehen“, so Innenminister Peter Beuth.