Modulare Fortbildung für pädagogische Fachkräfte beginnt im Juni – Anmeldung noch bis zum 15. Mai möglich
Berlin, 23. April 2015 – Die MentorInnen-Qualifizierung „Umgang mit vorurteilsmotivierten und fremdenfeindlichen Müttern und Vätern“ startet am 9. Juni 2015 in Chemnitz. Die Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte aus den Bereichen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Jugendgerichts- und Bewährungshilfe, Allgemeiner Sozialer und Sozialpsychiatrischer Dienst sowie Betreuungs- und Bildungseinrichtungen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit. Die zertifizierte Qualifizierung ist berufsbegleitend und endet im November.
Sie findet im Rahmen des Projektes KOMMMENT – Kommunales Mentoring statt, das von der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz sowie der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird. Neben der theoretischen Wissensvermittlung beinhaltet die Qualifizierung (5 Module á 2 Tage) zum/zur MentorIn eine supervidierte Praxisphase. In dieser können in den jeweiligen regionalen Arbeitskontexten bereits Beratungs- und Coachingangebote für die betreffenden Eltern und deren Kinder zur Verfügung gestellt werden. Zudem wird dem Fachpersonal in der Region Hilfestellung bei der Elternarbeit gegeben.
„Beruhend auf den Erfahrungen der letzten Jahre möchten wir mit dem Projekt KOMMENT, den Fachkräften der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in ausgewählten sächsischen Regionen mehr Handlungssicherheit für ihre tägliche Arbeit vermitteln und sie dabei unterstützen, den betreffenden Kindern und Jugendlichen ein adäquates Angebot zu unterbreiten, sowie mit den Eltern in einen konstruktiven Dialog zu treten. Chemnitz ist dabei nur eine von mehreren Regionen, wo wir tätig sein werden“, so Lars Schäfer, Projektleiter von KOMMENT.
Die gesellschaftliche Herausforderung
Es wird keinem Kind geholfen, wenn die betroffenen Mütter und Väter aufgrund ihrer Ideologie auf Elternabenden, in Kitas oder bei der Familienhilfe stigmatisiert oder von Angeboten ausgeschlossen werden. Vielmehr braucht es sensibilisierte und fachkompetente Schlüsselpersonen vor Ort, um Konflikte aufzufangen, Vermittlungsarbeit zu leisten und Lösungen aufzuzeigen. Ziel von KOMMENT ist es, dass Kinder unbeeinflusst von sowohl vorurteilsmotivierten und rassistischen Äußerungen als auch rechtsextremen Ideologien aufwachsen. Dazu ist der Dialog mit den Eltern, verknüpft mit einem entsprechenden Angebot für deren Kinder zwingend erforderlich. Nur dieser kann Distanzierungsprozesse auslösen.
Als mögliche Partner für einen derartigen Dialog kommen vor allem Personen in Frage, zu denen die betroffenen Eltern bereits ein Vertrauensverhältnis aufgebaut haben: FamilienhelferInnen, KitamitarbeiterInnen sowie Jugend- oder SchulsozialarbeiterInnen. KOMMENT möchte hier beim direkten Dialog mit den betroffenen Eltern zum Thema Rechtsextremismus ansetzen, der in der Präventionsarbeit bisher weniger gesucht wurde.
„Unser Anliegen als Förderer des Projektes KOMMENT ist es, den Fachkräften vor Ort Fachwissen und Handlungskompetenz an die Hand zu geben, damit sie in ihrem beruflichen Kontext gezielt und entschlossen jeder Art von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz entgegentreten können“, so Susanne Krause-Hinrichs, Geschäftsführerin der F. C. Flick Stiftung.
KOMMENT bietet auf Nachfrage außerdem Sensibilisierungstrainings im Themenfeld Rechtsextremismus sowie praktische Beratung, Coaching und Supervision für pädagogische Fachkräfte an.