Jugendhaftanstalt Regis-Breitingen erster sächsischer Teilnehmer am Violence Prevention Network Programm „Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt“
Regis-Breitingen/Berlin 24. August 2009 – Mit acht jugendlichen Gewaltstraftätern der Jugendhaftanstalt Regis-Breitingen startet der Freistaat Sachsen Ende August ein Projekt zur De-Radikalisierung und Re-Integration extremistisch gefährdeter, jugendlicher Gewaltstraftäter. Ziel des Programms, das seit 2001 erfolgreich in bisher acht weiteren Bundesländern durchgeführt wird, ist es, vorurteilsmotivierte Straftaten von Jugendlichen zu reduzieren und Wiederholung und Rückfall zu verhindern.
Das Programm „Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt“ beinhaltet die freiwillige Teilnahme an pädagogischen Gruppentrainings während der Haftzeit sowie gezielte Einzelcoachings nach der Haftentlassung. „Die Rückfallquote bei den Teilnehmern am Programm „Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt“ liegt deutlich unter den Rückfallquoten nicht betreuter jugendlicher Gewaltstraftäter. Das zeigt, dass unser Ansatz der richtige Weg ist, um vorurteilsmotivierte Gewaltstraftaten zu reduzieren und den Jugendlichen dauerhaft zu einem straffreien Leben zu verhelfen“, so Thomas Mücke, Gründer und Pädagogischer Leiter von Violence Prevention Network.
„Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt“
Während ihres Gefängnisaufenthalts bearbeiten jugendliche Gewaltstraftäter zusammen mit erfahrenen Pädagogen/innen und Trainer/innen Tatmotivation und Vorurteile und können so gezielt eine effektive Verhaltensveränderung herbeiführen. Mittels hinterfragender und demütigungsfreier Methoden durchbricht das Programm die vordergründigen Rechtfertigungen für Hass und Gewalt. Die Jugendlichen werden in die Lage versetzt, Verantwortung für Ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Dieser pädagogische Ansatz, der die Jugendlichen auch nach der Haftentlassung begleitet, ist das Ergebnis jahrelanger Praxiserfahrung.
Violence Prevention Network
Das Team von Violence Prevention Network arbeitet seit 2001 erfolgreich im Bereich der Verringerung von vorurteilsmotivierten schweren und schwersten Gewalttaten von Jugendlichen. Die Arbeit wendet sich sowohl an fundamentalistisch gefährdete Jugendliche mit Migrationshintergrund als auch an rechtsextrem gefährdete Jugendliche.