Beratungsstelle Sachsen

Die Beratungsstelle Sachsen von Violence Prevention Network wendet sich an Menschen mit Fragen im Themenfeld des religiös begründeten Extremismus. Sie bietet Maßnahmen der Prävention, Intervention und Deradikalisierung für Betroffene im Umgang mit religiös begründetem Extremismus an. Die Beratungsstelle fördert die Stärkung der Toleranz unterschiedlicher Weltsichten sowie die Früherkennung, Vermeidung und Umkehr von Radikalisierungsprozessen. Die Intervention bei beginnenden Radikalisierungsprozessen und die zielgerichtete Deradikalisierungsarbeit setzen dort an, wo Menschen einen Ausweg aus extremistischen Ideologien suchen.

Zielgruppen

  • Jugendliche (Jugendclubs, Wohngruppen) / junge Frauen (Mädchentreffs)
  • Eltern und Umfeld
  • Behörden und Ämter, Jugendhilfe
  • Vereine
  • Moscheegemeinden, religiöse Organisationen
  • Sozialarbeitende, Erzieher*innen, ehrenamtlich Engagierte
  • Schulen: Lehrkräfte und Schüler*innen aller Schulformen ab der 9. Klasse, Schulsozialarbeitende
Wir brauchen Ihre Unterstützung

In einer Welt, die zunehmend geprägt ist von Extremismus und Terror, braucht es Menschen, die Austausch und Verständigung unter denen fördern, die dafür (noch) zugänglich sind.

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Angebote

I: Intervention, Distanzierungsberatung und -begleitung

  • Beratung und Begleitung für radikalisierungsgefährdete Jugendliche
  • Beratung für Szene-Angehörige und Rückkehrer*innen aus Kriegsgebieten
  • Mobile Beratung durch persönliche Ansprache und Aufbau eines Vertrauensverhältnisses für die konkrete Beziehungsarbeit

 

II: Institutionelle Beratungen und Coachings zur Stärkung der Handlungskompetenz im Umgang mit (religiös begründeten) Konflikten

 

III: Fortbildungsveranstaltungen für Multiplikator*innen

Vorurteile, diskriminierende und extremistische Haltungen können zu Radikalisierung führen – das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Beratungsstelle Sachsen von Violence Prevention Network bietet individuell angepasste, interaktive Fortbildungsformate an. Gemeinsam erarbeiten wir Handlungsoptionen für herausfordernde Situationen in Ihrem Berufsalltag. Anhand von Übungen, Fallbeispielen, Video- und Bildanalysen und in moderierten Diskussionen schaffen wir Räume für Austausch und Auseinandersetzung. Wir unterstützen die konkrete Gestaltung von inklusiven (öffentlichen) Räumen. Ziel ist, Zugangsmöglichkeiten zu stärken, Offenheit und Mitgestaltung zu fördern. Folgende Module können wir gemeinsam mit Ihnen bearbeiten, Schwerpunkte und einzelne Inhalte werden individuell festgelegt:

Islam in Gesellschaft, Wahrnehmung und Debatten

  • Muslimisches Leben in Sachsen und Deutschland
  • Grundbegriffe und religiöser Alltag
  • Identität, Werte und Normen
  • Geschlechterrollen reflektieren und Gleichberechtigung fördern
  • Vorurteilsbewusst handeln und Partizipationsmöglichkeiten schaffen

Umgang mit religiös begründetem Extremismus

  • Radikalisierung erkennen und Hintergründe verstehen
  • Sensibel sein für Online-Radikalisierung und Prävention im virtuellen Raum
  • Lösungsorientiert handeln bei (vermeintlicher) Radikalisierung
  • Junge Menschen stärken und unterstützen

(Anti-)Diskriminierung und Radikalisierungsprävention

  • Formen, Ursachen und Konsequenzen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit verstehen
  • Vorstellungen von Ungleichwertigkeit entgegenwirken und Diversität stärken
  • Vorurteilsbezogene Sprache erkennen und diskriminierungssensibel kommunizieren
  • Die eigene Rolle wahrnehmen und Gestaltungsmöglichkeiten schaffen

 

IV: Empowerment-Workshop für Muslim*innen mit (zugeschriebener) Fluchterfahrung/Migrationsgeschichte

Muslim*innen in Sachsen sind mehrfach von Diskriminierung betroffen: Antimuslimischer Rassismus kann zusammen wirken mit Klassismus, Sexismus und Sprachbarrieren. Im Workshop wird ein Raum geschaffen, in dem Erfahrungen geteilt werden können. Gemeinsam erarbeiten die Teilnehmenden Handlungsstrategien. Geleitet wird der Workshop von Muslim*innen, die selbst von Mehrfachdiskriminierungen betroffen sind.

 

V: Workshops für Jugendliche

Spezifische Präventionsarbeit gegen die Verfestigung von Feindbildern: Je nach Zielgruppe, Alter und Wissensstand können folgende Themenkomplexe mit Ihrer Schulklasse/Jugendgruppe bearbeitet werden:

Themenbereich 1: Vielfalt als Ressource

  • Identität: Was hat mich geprägt, was macht mich aus?
  • Werte, Normen, Religion und Glaube: Was ist mir wichtig?
  • Geschlechterrollen und Gleichberechtigung: Wie wollen wir leben?
  • (Anti-)Diskriminierung und Muslim*innenfeindlichkeit: Wie kann ich reagieren?
  • Radikalisierung und Ideologien: Was hat das mit mir zu tun?

Themenbereich 2: Medienkompetenzen – Fake News

  • Was sind Fake News?
  • Wer verbreitet aus welchen Gründen Fake News?
  • Welche Strategien benutzen Akteur*innen im Internet?
  • Wie erkenne ich Bildmanipulationen?
  • Wie können wir digitale Kommunikationsräume gestalten (z. B. den Klassenchat)?

Pädagogische Ziele der Workshops:

  • Stärkung der Ambiguitätstoleranz
  • Reflexion von Fremd- und Selbstbildern
  • Förderung von Selbstvertrauen und Empathie
  • Anregen von Perspektivwechseln
  • Erarbeiten von Strategien für den Umgang mit Konflikten
  • Befähigung zur Positionierung in einer pluralistischen Gesellschaft
  • Verantwortungsbewusstes Verhalten in den Online- und Offline-Welten
Kontakt

BERATUNGSSTELLE Sachsen

Stieglitzstr. 84
04229 Leipzig

0341 97 85 47 80
0351 56 45 49 49 (Hotline KORA)
Beratungsstelle Sachsen – Fachkräfte und Multiplikatorinnen
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Beratungsstelle Sachsen – Jugendliche
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Beratungsstelle Sachsen – Hotline für Angehörige
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Die Beratungsstelle Sachsen wird finanziert aus Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und aus Mitteln des Bundesprogramms "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Beratungsstelle Sachsen ist Teil der Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention (KORA). Die KORA ist ein Vorhaben unter Federführung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium des Innern und dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung.