PREVENT

Workshops und Fortbildungen im Kontext von religiös begründeten Konflikten

PREVENT ist ein Projekt zur Prävention von religiös begründetem Extremismus, das sich an Jugendliche und Fachkräfte in Berlin richtet. Wir bieten Workshops und Fortbildungen an Schulen und in der Kinder- und Jugendhilfe an, um Jugendliche vor extremistischen Angeboten zu schützen und Lehr- sowie pädagogische Fachkräfte dabei zu unterstützen, einen Zugang zu ihren Schüler*innen zu finden. Unsere erfahrenen Trainer*innen vermitteln umfassende Präventionsmaßnahmen und fördern einen friedlichen, toleranten Umgang mit verschiedenen Perspektiven, Einstellungen und Identitäten. Unsere prozessorientierten Angebote sind darauf ausgerichtet, schnell und effektiv auf akuten Handlungsbedarf einzugehen.

 

Wer kann sich an das Team von PREVENT wenden?

  • Ratsuchende Fachkräfte
  • Schulen und andere Institutionen
  • Jugendhilfeeinrichtungen
Hotline für Berlin

+49 30 23 911 300
Sie erreichen uns unter der angegebenen Hotline-Nummer. Sollten die Mitarbeiter*innen im Moment nicht erreichbar oder in Gesprächen sein, bitten wir Sie, Ihre Nachricht auf dem Anrufbeantworter mit Ihrer Erreichbarkeit zu hinterlassen. Sie werden schnellstmöglich kontaktiert.

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Unsere Angebote

Kurzworkshop: Identität, demokratische Werte und ein friedliches Miteinander - Gemeinsam gegen Extremismus

Der Kurzworkshop bietet eine Plattform für Lehrkräfte und Schüler*innen, um Missverständnisse und Vorurteile zu thematisieren, die auf religiösen Überzeugungen beruhen oder demokratiefeindliche Äußerungen beinhalten. Durch interaktive Einführungen zum Islam und offener Diskussion werden den Teilnehmenden demokratische Werte und Toleranz vermittelt. Der Workshop, auch als Feuerwehreinsatz“ bezeichnet, konzentriert sich auf akute Probleme und ermöglicht eine schnelle Bearbeitung ohne tiefgehende Analyse.

Workshop 1: Interreligiöse Kompetenz

In Schulen und in der Jugendhilfe werden interreligiöse und interkulturelle Konflikte zunehmend spürbar. Diese Konflikte sind oft von Vorurteilen, Schwarz-Weiß-Denken, Diffamierungen und einem Mangel an Verständnis für das Gegenüber geprägt. Themen wie Identität, Religion/Weltanschauung, Kultur und Herkunft spielen dabei eine zentrale Rolle. Unsere interreligiösen Workshops bieten eine gezielte Auseinandersetzung mit diesen Themen und stärken das Selbstwertgefühl der Jugendlichen sowie ihre Wertschätzung für andere. Wir betonen das Gemeinsame und Verbindende aller Menschen, unabhängig von Nationalität, Religion, Kultur, Ritual und Tradition. Durch Exkursionen zu Gotteshäusern der drei monotheistischen Weltreligionen sowie Diskussionen über gesellschaftliche Konflikte und Diskriminierungserfahrungen der Jugendlichen schaffen wir einen Raum für Reflexion und Dialog. Auf dieser Grundlage ist es wieder möglich Konfliktthemen und Radikalisierungsfördernden Risikofaktoren aufzuarbeiten. In unseren Workshops werden flexibel folgende Themenbereiche aufgegriffen:

  • Grundlagen und religiöse Alltagspraxis der drei monotheistischen Religionen
  • Gemeinsame Wertegrundlage der drei monotheistischen Religionen
  • Islam und Menschenrechte
  • Die Rolle der Frau im Islam
  • Traditionalismus und Ehrkonzepte
  • Der Umgang mit anderen Religionen und Weltanschauungen
  • Antisemitische Haltungen und Äußerungen
  • Religiös motivierte Gewalt
  • Schulspezifische Konflikte mit religiösem Bezug, einschließlich Mobbing

Unser Ziel ist es, die Interreligiosität als Chance zu betrachten, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und Jugendliche zu befähigen, respektvoll und friedlich miteinander umzugehen.

Workshop 2: Stärkung von Identitäten - Gegen Extremismus

Für viele junge Menschen ist die eigene Identität, Religion, Herkunft und Kultur nicht immer klar definiert. Besonders für junge Muslim*innen ist ihre Religion oft ein wichtiger Teil ihrer Identität, der ihnen Orientierung und Halt gibt. Gleichzeitig fühlen sich viele muslimische Jugendliche nicht als Teil der (Mehrheits-)Gesellschaft. Erfahrungen mit Diskriminierung, Perspektivlosigkeit, mangelnde gesellschaftliche Partizipation und rudimentäre religiöse Kenntnisse können bei ihnen Vorurteile verstärken und sie anfällig für radikale Argumente machen. In unseren Workshops vermitteln wir Grundkenntnisse zum Islam und zeigen alternative Denkansätze sowie Handlungsoptionen gegen Extremismus auf. Unsere Teilnehmer*innen lernen, Spannungen zwischen ihrer religiösen Identität und Erfahrungen von Ausgrenzung aufzulösen, ohne dabei in extremistische Argumentationsmuster zu verfallen. Wir fördern das Hinterfragen von Denkmustern und stärken das Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft. Themenbereiche unserer Workshops umfassen:

  • Grundlagen und Werte des Islam
  • Islam, Demokratie und Menschenrechte
  • Die Rolle der Frau im Islam
  • Islamische Strömungen und ihre kulturellen Hintergründe
  • Toleranz und Respekt im Umgang mit anderen Religionen und Weltanschauungen
  • Religiöser Fundamentalismus
  • Traditionalismus und Ehrkonzepte
  • Religiös motivierte Gewalt
  • Schulspezifische Konflikte mit religiösem Bezug

Unser Ziel ist es, junge Menschen dazu zu befähigen, ihre religiöse Identität konstruktiv zu reflektieren und eine tolerante und respektvolle Haltung gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen zu entwickeln. Wir möchten sie dazu ermutigen, aktiv an der Gestaltung einer pluralistischen Gesellschaft mitzuwirken und sich gegen extremistische Ideologien zu positionieren.

Fortbildungen für pädagogische Multiplikator*innen

Die Fortbildungen zielen darauf ab, pädagogische Fachkräfte in der Arbeit mit Jugendlichen zu unterstützen, die extremistische oder fundamentalistische Einstellungen zeigen. Das Hauptziel besteht darin, den Teilnehmenden die Fähigkeit zu vermitteln, extremistische Argumente zu erkennen und Strategien zur Auflösung dieser Argumentationen zu entwickeln. Die Fortbildungen sind für Teilnehmende konzipiert, die regelmäßig mit potenziell extremistisch gefährdeten Jugendlichen interagieren.

Baustein 1: Wir befassen uns mit dem differenzierten Erkennen von Extremismus und Fundamentalismus sowie mit grundlegenden Informationen über den Islam und seine Beziehung zu Menschen- und Grundrechten. Es werden auch klassische Argumentationsmuster des religiös begründeten Extremismus und traditionelle Ehrkonzepte behandelt.

Baustein 2: Wir konzentrieren uns darauf, Dialoge herzustellen und neue Sichtweisen zu ermöglichen. Die Teilnehmenden werden ermutigt, ihre eigenen Positionen zu reflektieren und zu klären, wie sie eine Arbeitsbeziehung zu Jugendlichen mit menschenverachtenden Einstellungen entwickeln können. Ziel ist es, Verunsicherungen bei der radikalisierten Klientel zu erzeugen und das Thema im beruflichen Alltag zu öffnen.

Die Methoden umfassen Impulsreferate, Kleingruppenarbeit, Fallbearbeitung und Dialogübungen, um einen interaktiven und praxisnahen Lernprozess zu gewährleisten.

Weitere Formate

Alle unsere Angebote werden an die Bedürfnisse der Fachkräfte und Jugendlichen angepasst und prozessorientiert durchgeführt.

Themenorientierte Gesprächskreise: Auf Anfrage führen wir in Absprache themenorientierte Gesprächskreisformate in kleinen Gruppen durch. Diese bieten eine offene und unterstützende Umgebung, um relevante Themen zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und Lösungen zu erarbeiten. Die Themen können je nach Bedarf und Interesse der Teilnehmenden variieren und können beispielsweise die Förderung von interreligiösem Verständnis, den Umgang mit Diskriminierung oder die Prävention von religiös begründeter Gewalt umfassen.

Antigewalt- und Kompetenztrainings® im Einzelsetting: Bei Bedarf bieten wir auch Antigewalt- und Kompetenztrainings® für Jugendliche im Kontext religiös begründeter Gewaltvorfälle an. Diese Trainings zielen darauf ab, die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Jugendlichen zu stärken, um ihnen alternative Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie darin zu unterstützen, gewalttätige Verhaltensweisen zu erkennen und zu vermeiden. Die Trainings werden individuell auf die Bedürfnisse und Hintergründe der Jugendlichen zugeschnitten und von erfahrenen Fachkräften durchgeführt.

Unser Ansatz

Unsere prozessorientierten Angebote fördern den aktiven Austausch, die Reflexion und die gemeinsame Entwicklung von Lösungen. Wir legen Wert darauf, einen sicheren und respektvollen Raum zu schaffen, in dem sich Jugendliche und Fachkräfte gleichermaßen gehört und unterstützt fühlen. Wenn Sie Interesse an einem Workshop, einer Fortbildung oder einer Beratung haben, rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine Email. Die Angebote von PREVENT sind kostenlos und allgemein zugänglich.

Kontakt

Violence Prevention Network
PREVENT
Bergmannstraße 5
Haus 2, 3. Stock
10961 Berlin

030 544 677 79

Wenn Sie ein dringendes Beratungsanliegen hinsichtlich eines Radikalisierungsverdachts haben, wenden Sie sich an die Beratungsstelle Berlin – ein Projekt mit Maßnahmen der Beratung für Angehörige und das soziale Umfeld sowie individueller Einzelfallbetreuung und -begleitung.

PREVENT Broschüre
PREVENT Broschüre
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PREVENT wird gefördert durch die „Landeskommission Berlin gegen Gewalt“ im Rahmen des Berliner Landesprogramms Radikalisierungsprävention.