Sachsen

PRISMA Sachsen 3.0 – Radikalisierung erkennen ● Deradikalisierung begleiten ● Kompetenzen bündeln
Angebote und Ziele

Das Projekt Prisma Sachsen bietet Beratung und Training für Menschen in Haft sowie Fortbildungen und Beratung für Bedienstete der Justiz im Handlungsfeld der Gewalt und Extremismusprävention. Die Angebote richten sich zum einen an (junge) Menschen, deren Straftaten im Zusammenhang mit gewaltlegitimierenden, extremistischen und menschenverachtenden Einstellungen oder Ideologien stehen und/oder, die mit extremistischen Gruppen sympathisieren. Ziel der pädagogischen Angebote ist es, eine bereits vollzogene Radikalisierung zu unterbrechen oder drohenden Radikalisierungsprozessen entgegenzuwirken. Der Strafvollzug wird hier als Interventionsmöglichkeit genutzt, um weitere Formen der Hassgewalt nach Haftentlassung zu verhindern.
Zudem bietet das Projekt Beratung und Fortbildungen, um Bedienstete und Fachdienste in Justiz und Bewährungshilfe in ihrer professionellen Handlungskompetenz im Umgang mit der beschriebenen Zielgruppe zu stärken und im Hinblick auf extremistische Vorfälle im Berufsalltag handlungssicher zu machen.

Angebote zur Gewaltprävention, Distanzierung und Deradikalisierung

Gruppen- und Einzeltrainings (Antigewalt- und Kompetenztrainings – AKT®) für radikalisierungsgefährdete oder bereits radikalisierte (junge) Menschen

Trainingsinhalte:

  • Ressourcenorientierte Zielarbeit
  • Biografisches Verstehen der eigenen Gewalt-, Militanzund Extremismuskarriere
  • Reflexion von menschen- und demokratiefeindlichen Denk- und Ausdrucksweisen
  • Übernahme von Verantwortung für Straf-/Gewalttaten

Das Anti-Gewalt- und Kompetenz-Training – AKT® umfasst 23 Gruppen- bzw. 15 Einzelsitzungen. Die Teilnahme erfolgt freiwillig oder als Auflage im Rahmen des Vollzugsplanes. Darüber hinaus werden Teilnehmende bei Bedarf auch weiterhin begleitet.
Im Übergangsmanagement wird nach dem abgeschlossenen Training in Einzelsitzungen der Kontakt zu den Teilnehmenden gehalten und die erzielten Lern- und Reflexionserfolge werden bedarfsorientiert vertieft und erweitert.
Das Stabilisierungscoaching startet mit der Entlassung und ermöglicht eine Begleitung von bis zu zwölf Monaten.

Angebote zur Radikalisierungsprävention und Demokratiestärkung

Gruppenangebote zur Demokratiestärkung und Radikalisierungsprävention in Untersuchungshaft und Jugendarrest

Das Angebot wird im Workshop-Format umgesetzt. Anhand von niedrigschwelligen und kreativen Methoden der politischen Bildung werden zentrale Themen wie Identität und Gesellschaft, Konfliktbewältigung sowie Zukunftsperspektiven bearbeitet. Das Gruppenangebot schafft erste Zugänge zu gesellschaftspolitischen Themen und stärkt die Teilnehmenden in der Entwicklung eines Demokratie- und Verantwortungsverständnisses.
Das Gruppenangebot umfasst nach Absprache 2 – 6 Workshop-Tage à 1,5 – 3h für 5 – 10 Teilnehmende.

Gruppenangebote zur Stärkung der demokratischen Debatten- und Konfliktkultur für Inhaftierte mit aktiver Beteiligung von Bediensteten im Allgemeinen Vollzugsdienst sowie Fachdiensten

Unter dem Titel „Konstruktiv Streiten“ werden im Rahmen eines moderierten Gesprächskreises gesellschaftspolitische Fragen und Wertehaltungen reflektiert. Die Teilnehmenden werden dadurch in konstruktiver Konfliktkultur und gewaltfreier Kommunikation gestärkt. Die Gesprächskreise finden 14-tägig an 6 Terminen mit einer festen Gruppe à 2,5h statt.

Einblicke in unsere Arbeit – aus einer Videoreihe im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Fortbildung und Beratung

Anlassbezogene Beratung

Hierbei handelt es sich um eine bedarfsorientierte Beratung der (Fach-) Dienste für den Umgang mit radikalisierten bzw. radikalisierungsgefährdeten Menschen sowie für die Einschätzung und den Umgang mit auffälligen Dynamiken in Gefangenengruppen. Je nach Ausgangslage verknüpft das Angebot Fallanalysen mit der gemeinsamen Entwicklung passender Lösungsstrategien. Ziel ist die Stärkung der Handlungskompetenz Bediensteter in konkreten Fällen. Beratungen werden auf Anfrage in einem Umfang von 1 – 2 h durchgeführt.

Informationsveranstaltungen zu extremistischen Phänomenen

Eine kurze Einführung in aktuelle Entwicklungen zu verschiedenen Phänomenen des politischen Extremismus bildet die Grundlage dieser Veranstaltungen. Die Themen werden nach den Bedarfen ausgerichtet und mit Praxisbezügen zu Herausforderungen im Vollzugsalltag behandelt. Ziel der Veranstaltungen ist eine niedrigschwellige Wissensvermittlung mit Bezug zum Arbeitsfeld des Strafvollzugs. Die Veranstaltungen werden auf Anfrage in einem Umfang von 2,5 – 4 h für 6 – 20 Teilnehmende umgesetzt.

Fortbildungen
Im Rahmen von 1- bis 2-tägigen Veranstaltungen wird Wissensvermittlung zu Erscheinungsformen des politischen Extremismus, v. a. Rechtsextremismus, und politischer Gewalt, insbesondere Hassgewalt, mit Reflexion der Berufsrolle kombiniert. Die Teilnehmenden lernen, Radikalisierung zu erkennen und einzuschätzen sowie (rechts-)extremistischen Einstellungen und Verhalten zu begegnen. Die Fortbildungen werden praxisnah geplant und umgesetzt. Die Fortbildungen umfassen jeweils 4 – 6 h und werden für eine Gruppe von 6 bis 20 Teilnehmenden angeboten.

Kontakt

Deradikalisierung im Strafvollzug
PRISMA Sachsen 3.0

Alt-Reinickendorf 25
13407 Berlin

030 91 70 54 64
Abschlusspublikation der Projekte in Haft 2020 – 2024
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Broschüre PRISMA Sachsen
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Flyer PRISMA Sachsen
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Flyer PRISMA Sachsen – Fortbildungen
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Dieses Projekt wird mit Unterstützung der Kurt und Maria Dohle Stiftung durchgeführt.