Im Justizvollzug und in den Aufgabenfeldern der Bewährungshilfe kommt es immer wieder zu Situationen, in denen das Fachpersonal mit ideologisierten bzw. radikalisierten Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert wird. In diesen Fällen ist das Einnehmen einer professionellen Haltung gegenüber den betroffenen Klient*innen wichtig, insbesondere, wenn sie in bestimmter Weise agieren oder sich abzuschotten drohen. Es ist jedoch entscheidend, so darauf zu reagieren, dass die Möglichkeit einer dialogischen Beziehung offengehalten wird und der Kontakt zu ihnen nicht verloren geht.
Ergänzend zu Gruppen- und Einzeltrainings mit radikalisierungsgefährdeten bzw. bereits im Radikalisierungsprozess befindlichen Jugendlichen bietet Violence Prevention Network Inhouse-Fortbildungen in sächsischen Justizvollzugsanstalten und Jugendstrafanstalten sowie Fortbildungen für Bewährungshelfer*innen an.
Angebote für Menschen in Haft und in der Bewährungshilfe
Im Rahmen des Justizvollzuges und der Bewährungshilfe bieten wir Gruppen und Einzeltrainings für radikalisierungsgefährdete bzw. bereits ideologisierte/radikalisierte Klient*innen im Alter von bis zu 30 Jahren (im Einzelfall auch darüber) an.Die Teilnahme erfolgt freiwillig oder als Auflage im Rahmen des Vollzugsplanes. Wir unterstützen und begleiten Distanzierungsprozesse der Klient*innen durch folgende Trainingsinhalte:
- Aufnahme und Aufrechterhaltung eines Dialogs
- Zielarbeit
- Biografisches Verstehen der eigenen Gewalt-, Militanz- und Extremismuskarriere
- Distanzierung von menschen- und demokratiefeindlichen Denk- und Ausdrucksweisen
- Übernahme von Verantwortung
- Ressourcen- und Zukunftsarbeit
Das Training (Anti-Gewalt- und Kompetenz-Training – AKT®) umfasst 23 Gruppen- bzw. 15 Einzelsitzungen. Darüber hinaus können Klient*innen bei Bedarf auch weiterhin begleitet werden.