Angesichts der steigenden Zahlen (hoch-)radikalisierter Straftäter*innen sowie im Vollzugsverlauf drohender Radikalisierungsprozesse erfolgt im deutschen Strafvollzug der Ausbau von Maßnahmen zur Radikalisierungsprävention und Deradikalisierung unter Einbezug der Bewährungshilfe. Ergänzend erhalten Multiplikator*innen aus Strafvollzug und Bewährungshilfe themenspezifische und bedarfsorientierte Fortbildungsangebote. Die Umsetzung erfolgt in Justizvollzugs- und Jugendstrafanstalten, Dienststellen des Ambulanten Justizsozialdienstes und weiteren Anlaufstellen im gesamten Bundesgebiet.
2015 wurde Violence Prevention Network vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! beauftragt, die Strukturen im Themenfeld der Deradikalisierung im Strafvollzug in Deutschland weiter zu entwickeln.
Bundesweite Vernetzung
Seit 2017 werden im Programmbereich Radikalisierungsprävention und Deradikalisierung in Strafvollzug und Bewährungshilfe bundesweit Programme umgesetzt. Dies ermöglicht die Vernetzung der in diesem Themenbereich aktiven zivilgesellschaftlichen Akteure.
Standards und Qualitätskriterien
In Zusammenarbeit mit den kooperierenden Trägern koordiniert Violence Prevention Network die gemeinsame Entwicklung bundesweiter Standards und Qualitätskriterien für Radikalisierungsprävention und Deradikalisierung in Strafvollzug und Bewährungshilfe. Darüber hinaus veranstaltet Violence Prevention Network regelmäßig themenspezifische Fachtage und Informationsveranstaltungen.
Religiös begründeter Extremismus / Rechtsextremismus
In Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen und Sachsen ist Violence Prevention Network im Phänomenbereich religiös begründeter Extremismus tätig. Der Phänomenbereich Rechtsextremismus wird in den Bundesländern Brandenburg, Hessen und Sachsen von Violence Prevention Network im Verbund mit anderen Trägern abgedeckt.