Fortbildungs-Reihe für Fachkräfte der Jugendhilfe im Strafverfahren und in der Bewährungshilfe

Im Kontakt bleiben?! – Radikalisierung von jungen Menschen begegnen

Junge Menschen sitzen in Stuhlkreis zusammen
© Fotolia.com/Photographee.eu

Gesellschaftliche Krisen und deren Auswirkungen können bei der Hinwendung zu demokratiefeindlichen bis hin zu rechtsextremistischen und islamistischen Weltdeutungen wie ein Katalysator wirken. Jugendliche und junge Erwachsene kommen, z. B. online und teils ungefiltert, mit Feindbildern sowie Ideologien der Ungleichwertigkeit in Kontakt und laufen Gefahr, sich zunehmend zu radikalisieren.

Dabei zeigt sich aktuell eine Verjüngung der Anhänger*innen dieser Ideologien sowie die Wiederkehr stark aktionsorientierter Angebote. Diese Entwicklung stellt pädagogische Fachkräfte aus der Jugendhilfe im Strafverfahren sowie in der Bewährungshilfe vor Herausforderungen: Wie können einstiegsgefährdete oder bereits radikalisierte junge Menschen (noch) pädagogisch erreicht werden? Inwiefern verändern diese Entwicklungen sowohl die gewohnten Praktiken pädagogischen Handelns als auch das pädagogische Selbstverständnis sowie die Anforderungen an den Beruf?

Das Projekt PRISMA Sachsen bietet zu diesem Thema eine 3-tägige Fortbildungsreihe in Chemnitz und Leipzig an.

Ziel der Fortbildungs-Reihe ist es, (pädagogische) Fachkräfte im Umgang mit (extrem) rechtsextremistisch bzw. islamistisch orientierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihrer Handlungssicherheit zu stärken. Dafür werden den Teilnehmenden grundlegende Kenntnisse aus der (De-)Radikalisierungsforschung und -praxis vermittelt sowie gemeinsam Handlungs- und Lösungsstrategien erarbeitet und erprobt. Zusätzlich sollen aktuelle Phänomene und Entwicklungen dargestellt werden.

Die Fortbildungs-Reihe richtet sich an alle Fachkräfte der Jugendhilfe im Jugendstrafverfahren und der Bewährungshilfe. Die Teilnahme nur an einzelnen Modulen ist möglich. Termine und Orte finden Sie weiter unten.

Modul 1 – Radikalisierungsprozesse erkennen und verstehen

  • Einführung in grundlegende Begriffe und Radikalisierungsmodelle
  • Verstehen von Hinwendungsmotiven und Radikalisierungsprozessen unter Berücksichtigung von Geschlechtsspezifika
  • Reflexion der Berufsrolle
  • Praktische Fallarbeit

Modul 2 – Pädagogischer Umgang mit Radikalisierung im Kontext des islamistischen Extremismus

  • Praktische Fallarbeit
  • Kenntnisvermittlung von Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten
  • Erproben von Kommunikationsstrategien im Umgang mit islamistisch orientierten jungen Menschen
  • Lokale Bezüge im Kontext Islamismus in Sachsen
  • Erarbeiten individueller Handlungsmöglichkeiten

Modul 3 – Pädagogischer Umgang mit Radikalisierung im Kontext Rechtsextremismus

  • Praktische Fallarbeit
  • Vermittlung von Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten
  • Erproben von Kommunikationsstrategien im Umgang mit rechtsorientierten Menschen
  • Lokale Bezüge des Rechtsextremismus (Gruppierungen) in Sachsen


Termine in Leipzig

Modul 1: Do., 02.10.2025, 9:30-16:00 Uhr

Modul 2: Mi., 22.10.2025, 9:30-16:00 Uhr

Modul 3: Di., 27.01.2026, 9:30-16:00 Uhr


Termine in Chemnitz

Modul 1: Do., 23.10.2025, 9:30-16:00 Uhr

Modul 2: Do., 13.11.2025, 9:30-16:00 Uhr

Modul 3: Di., 03.02.2026, 9:30-16:00 Uhr

 

Für die Anmeldung schicken Sie uns bitte eine Email mit folgenden Angaben:

  • Vorname, Name
  • Institution/Träger, Anschrift
  • Tätigkeit, Arbeitsbereich
  • Interesse und Ziele im Hinblick auf die Fortbildungsreihe oder das Modul
  • Kontaktdaten: Telefon und Email-Adresse

Anmeldefrist: Bis jeweils 7 Tage vor der Veranstaltung

Teilnehmer*innenzahl: Bis zu 15 Personen

Ort: Die genauen Orte werden nach Anmeldung bekannt gegeben.

Ansatz: Die Fortbildungsreihe basiert auf einem systemisch-ressourcenorientierten Ansatz, der davon ausgeht, dass die Teilnehmenden zugleich die Expert*innen für die zu entwickelnden Lösungen sind. Ausgehend von ihren Erfahrungen und ihrem Fachwissen entwickeln die Teilnehmenden eigene und individuell passende Maßnahmen und Formate der Prävention und Intervention. Die Mitarbeiter*innen von Prisma Sachsen bieten dazu einen Rahmen der Reflexion und Wissensvermittlung.

Methoden:

  • Interaktive Wissensvermittlung durch Kurzvorträge und Präsentationen
  • (Reflexions-)Übungen in Form von Einzel-, Partner*innen- und Kleingruppenarbeit
  • Moderierte Diskussionen mit der Gruppe
  • Praxisbezogene Fallarbeit
  • Rollenspiele

Über uns: PRISMA Sachsen ist ein Projekt im Bereich der Justiz in Sachsen zur Deradikalisierung und Distanzierung von Rechtsextremismus und Islamismus. Das Projekt bietet kompetente Unterstützung und Beratung im Umgang mit extremistischen Phänomenen und Straftäter*innen, um praxisnahe Lösungen zu entwickeln und positive Veränderungen zu bewirken.

Kontakt

Deradikalisierung im Strafvollzug
PRISMA Sachsen

Alt-Reinickendorf 25
13407 Berlin

Ansprechpartnerin: Elisabeth Hell

030 91 70 54 64
Flyer PRISMA Sachsen – Fortbildungen
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Dieses Projekt wird mit Unterstützung der Eduq-Stiftung unter der Schirmherrschaft der Fondation de Luxembourg durchgeführt.