Schriftenreihe

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Heft 14 / 2023

Schuld, Scham, Schande

Zur Rolle von Emotionen in der Kommunikation islamistischer Social Media-Akteur*innen

 

Von Meryem E. Tinç – unter Mitarbeit von Niklas Brinkmöller, Meike Krämer, Luis Kreisel und Margareta Wetchy

Islamistische Online-Akteur*innen versuchen auf vielfältige Weise, Follower*innen von ihrer Weltsicht zu überzeugen. Häufig wird in Online-Beiträgen auf sozio-politische Entwicklungen Bezug genommen, die durch die Verknüpfung mit wiederkehrenden Narrativen zusätzlich an Persuasionskraft gewinnen sollen. Im Rahmen kommunikativer Überzeugungsversuche spielt allerdings nicht nur die inhaltlich-faktische Ebene eine Rolle, sondern auch die emotionale.

Diesem Aspekt widmet sich die vorliegende Publikation. Dabei verfolgt sie das Ziel, anhand einiger Beispielbeiträge zu skizzieren, wie negative Emotionen bzw. emotionale Ansprachen in der Kommunikation islamistischer Online Akteur*innen verwendet werden. Der Fokus liegt dabei auf den Emotionen Angst, Schuld und Scham sowie dem damit assoziierten Konzept der Schande. Diese Auswahl basiert einerseits auf Eindrücken aus dem Social Media-Monitoring von KN:IX plus, in dessen Rahmen die Autor*innen dieses Hefts wiederholt auf Inhalte gestoßen sind, die einen Bezug zu diesen Emotionen aufweisen. Andererseits sind insbesondere Scham und Schuld Emotionen, die in der Forschung zu Radikalisierung und Extremismus vor diesem Hintergrund noch nicht im gleichen Maße beleuchtet wurden, wie es zum Beispiel bei Wut oder Angst der Fall ist.

Heft 13 / 2023

Suizidprävention

Impulse zum Umgang mit Suizidalität in der Distanzierungsarbeit

 

Von Rosa Dreyhaupt, Hannah Strauß, Lina Hartmann und Marvin Kraft

Titelblatt von Heft 13 der SchriftenreiheDiese Schriftenreihe richtet sich vor allem an Fachkräfte, die Klient*innen in Distanzierungsprozessen unterstützen, sowie an Interessierte. Der Fokus dieser Publikation liegt darauf, ein allgemeines Bewusstsein für Suizidalität zu schaffen und das zugrunde liegende Leiden von Menschen zu verstehen. Oft findet Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit in Haft statt. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Publikation explizit die Rolle der Inhaftierung im Kontext von Suizidalität. Dagegen werden phänomenspezifische Erklärungsmuster, die die Ursachen in der extremistischen Ideologie suchen, vernachlässigt.

Das vorliegende Heft ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil wird das Thema Suizid mit Blick auf die Allgemeinbevölkerung betrachtet. Darauf aufbauend widmet sich der zweite Teil der Suizidalität im Haftkontext. Abschließend wird das Thema vor dem Hintergrund der Distanzierungsarbeit betrachtet. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Suizidalität im Kontext von Extremismus in Haft. Ergänzt werden die einzelnen Kapitel durch Praxisimpulse zum Umgang mit Suizidalität in der praktischen Arbeit

Heft 12 / 2023

„Mein Bruder, wer glaubt noch der Zeitung?“

Medien als Feindbild und Bezugspunkt in der Kommunikation islamistischer Online-Akteure

 

Von Niklas Brinkmöller und Margareta Wetchy

Wie nehmen Akteure aus dem Milieu des islamistischen Extremismus Bezug auf Massenmedien? Welches Framing von Medien und Journalist*innen nehmen sie vor bzw. welche Rolle schreiben sie ihnen zu? Welche sprachlichen und inszenatorischen Mittel verwenden sie dabei? Und lässt sich die Bezugnahme im Rahmen ihrer allgemeinen kommunikativen Strategie verorten?

Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Schriftenreihe mit dem Ziel, das kommunikative Verhalten islamistischer Akteure in den Sozialen Medien in Bezug auf Massenmedien und Journalist*innen zu beleuchten. Zu verstehen, wie kommuniziert wird, erscheint als relevanter Punkt, um in der Präventions- und Beratungsarbeit entsprechend reagieren und den vermittelten Botschaften entgegenwirken zu können. Insofern dient die Analyse der kommunikativen Mittel und Strategien nicht einem reinen Erkenntnisgewinn, sondern bietet idealerweise auch Ansätze bzw. Ausgangspunkte, um extremistischen Inhalten und Narrativen begegnen zu können.

Heft 11 / 2023

Die unsichtbaren Schwestern

Akteurinnen auf TikTok und Instagram im Spektrum Extremismus, Salafismus, Islamismus und Aktivismus

 

Von Meike Krämer und Margareta Wetchy unter Mitarbeit von Niklas Brinkmöller und Luis Kreisel

Die große Bedeutung von Social Media für salafistisch-islamistisch-extremistische Ökosysteme ist hinreichend bekannt. Inwieweit Frauen in das Ökosystem eingebunden sind und in welcher Form sie an Online-Aktivitäten teilnehmen, ist weniger erforscht. Heft 11 der Schriftenreihe widmet sich daher Social-Media-Beiträgen von Frauen auf Instagram und TikTok.

Der erste Teil der Publikation beschäftigt sich mit der Schwierigkeit, Accounts, die von Frauen betrieben werden, als extremistisch, islamistisch, salafistisch, aktivistisch – oder nichts von alledem – einzustufen. In diesem Teil werden mögliche Kriterien, die bei einer Einstufung helfen können, anhand von Beispielen bestehender Projekte und Publikationen erörtert. Im zweiten Teil werden die als im weitesten Sinne dem Salafismus, Islamismus bzw. Aktivismus zugeordneten Inhalte hinsichtlich ihrer Formate analyisiert. Ausgehend von den Formaten wird dabei untersucht, wie/ob auf ein ökosystemspezifisches Online-Verhalten von Frauen und Mädchen geschlossen werden kann.

Diese Ausgabe ist auch in englischer Sprache erhältlich.
Also available in English.

Heft 10 / 2022

Was wir über Distanzierung wissen

Aktuelle Erkenntnisse der Forschung und Empfehlungen für die Praxis der Distanzierungsarbeit

 

Von Annika von Berg, Corinna Emser, Michaela Glaser, Dr. Robert Pelzer, Dr. Dennis Walkenhorst

Titelblatt Heft 10Was wissen wir heute über Prozesse der individuellen Distanzierung vom (islamistischen) Extremismus? Auch wenn sich zahlreiche Projekte der Extremismusprävention schon seit geraumer Zeit (auch) der Distanzierungsarbeit widmen, so ist das Wissen darum, was genau erfolgreiche Distanzierungsprozesse ausmacht, noch kaum systematisch erschlossen. Wiederholte Verweise auf die Individualität und Komplexität der Prozesse sprechen in diesem Zusammenhang zwar einen nicht zu vernachlässigenden Punkt an, wirken allerdings oftmals wie Allgemeinplätze oder vorgeschobene Argumente für ambitionslose Forschungs- und Evaluationsprojekte, die gar nicht erst versuchen, die Frage, was erfolgreiche Distanzierung ausmacht, zu beantworten.

Umso erfreulicher erscheint die Tatsache, dass in der jüngeren Vergangenheit eine Vielzahl von Forschungsprojekten durchgeführt und so neues und praxisrelevantes Wissen zu Distanzierungsprojekten generiert wurde. In der zehnten Ausgabe unserer Schriftenreihe möchten wir einigen dieser Forschungsprojekte die Möglichkeit geben, ihre Erkenntnisse und Empfehlungen für die Praxis der Distanzierungsarbeit jenseits umfangreicher und oft nur schwer zugänglicher „klassischer“ wissenschaftlicher Publikationen zu vermitteln. Vielmehr sollen hier Praktiker*innen der Distanzierungsarbeit mit den Ergebnissen und Empfehlungen schnell und niedrigschwellig erreicht werden.

Heft 9 / 2022

Herausforderung „Hochrisikopersonen“

Chancen und Grenzen der Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft und Sicherheitsbehörden

 

Von Annika von Berg, Judy Korn, Thomas Mücke, Dr. Dennis Walkenhorst

Der vorliegende Beitrag widmet sich dem Themenfeld „Hochrisikopersonen“ und bietet einen Überblick zum aktuellen Umgang mit dieser Personengruppe. Er soll Fachkräften aus der zivilgesellschaftlichen Distanzierungsarbeit sowie aus den Polizei- und Sicherheitsbehörden, die im Rahmen ihrer professionellen Tätigkeit mit dieser Gruppe arbeiten, als Ressource zur Information und darüberhinausgehenden Reflexion dienen.

Nachdem zunächst eine Begriffsannäherung aus unterschiedlichen theoretischen und praktischen Perspektiven erfolgt, werden nacheinander aktuelle Formen des Umgangs mit „Hochrisikopersonen“ aus polizei- und sicherheitsbehördlicher sowie zivilgesellschaftlich-sozialarbeiterischer Perspektive anhand konkreter Beispiele dargestellt. Darauf basierend werden die Potentiale einer Zusammenarbeit zwischen Sozialer Arbeit bzw. Zivilgesellschaft und Polizei- bzw. Sicherheitsbehörden erkundet, um im Rahmen des abschließenden Fazits erste Hinweise auf Chancen und Grenzen einer solchen Kooperation im Themenfeld zu geben.

Heft 8 / 2021

Antifeminismus

Warum sexistische Ideologien eine Aufgabe für die Extremismusprävention sind

 

Von Ariane Wolf und Elisabeth Hell

Titelblatt Heft 8, Zeichnung einer Frau in bunten FarbenDiese Publikation richtet sich an Akteur*innen der Extremismusprävention und zeigt, warum sexistische und antifeministische Ideologien Kernelement extremistischer Ideologien und Bewegungen darstellen. Antifeministische und sexistische Ideologien sind keineswegs weniger bedenklich und radikalisierend als andere anti-egalitäre Vorstellungen extremistischer Ideologien. In einer Extremismusprävention, zu deren Auftrag die Prävention von Gewalt ebenso wie die Bearbeitung demokratiefeindlicher Ideologien und Bestrebungen gehört, sollte die Auseinandersetzung mit Sexismus und Antifeminismus folglich eine zentrale Rolle spielen.

Diese Ausgabe ist auch in englischer Sprache erhältlich.
Also available in English.

Heft 7 / 2021 - Jubiläumsheft

Erfolgreiche Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit

20 Jahre Verantwortungspädagogik - entwickelt von Violence Prevention Network

Cover von Heft 7

Die Programme der Deradikalisierung im Strafvollzug von Violence Prevention Network richten sich an extremistisch orientierte und gewaltbereite Straftäter*innen in Haft. Das Angebot startet im Jahr 2001 unter dem Namen Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt als Modellprojekt im Jugendstrafvollzug in Brandenburg und hat – im Gegensatz zu damals anerkannten Methoden, wie z. B. „der heiße Stuhl“, – zum Ziel, demütigungsfrei und nicht-konfrontativ mit den jugendlichen Gewalttäter*innen zu arbeiten.

Die direkte Arbeit mit radikalisierten Gewalttäter*innen bildet bis heute das Herzstück der Arbeit von Violence Prevention Network. Ziel dieser pädagogischen Arbeit ist die kritische Reflexion der Gewaltmuster auf der Verhaltensebene und noch wichtiger, sie widmet sich intensiv der kritischen Aufarbeitung der dahinterliegenden Gewaltideologien auf der Einstellungsebene. Die Verantwortungspädagogik® zielt somit einerseits auf das sichtbare Verhalten ab und richtet andererseits ihren Fokus auf die Identifizierung und Motivation individueller Radikalisierungsverläufe. Wirksame Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit bezieht die Ebenen des Verhaltens und der Einstellungen mit ein.

Heft 6 / 2021

Rekrutierung in den islamistischen Extremismus

Ein Beitrag zur Definition und Systematisierung

 

Von Annika von Berg, Ghida Haidar-Adis, Laura Hugenroth, Gloriett Kargl

Die Angst vor der Verführung junger Menschen scheint tief in unserer Gesellschaft verwurzelt zu sein und findet auch in der Gegenwart neue Wege und Formen. Denn die Gewinnung neuer Anhänger*innen erhöht den Einfluss und die Macht einer extremistischen Gruppierung, und die psychische Kontrolle über die Mitglieder ist deren Kapital. Bei dieser Gewinnung von Anhänger*innen, d. h. der Rekrutierung von Menschen für extremistisches und menschenverachtendes Gedankengut, spielen Strategien und Techniken eine wichtige Rolle.

In diesem Heft untersuchen wir, welche Techniken und Einflussfaktoren dazu führen, dass Individuen im Sinne einer extremistischen Ideologie handeln. Die Radikalisierungsforschung mag hier durchaus erste Antworten bieten, jedoch nimmt sie die Perspektive des Individuums ein und untersucht nicht, welche durch extremistische Akteur*innen ausgeübten Einflussfaktoren auf das Individuum wirken, um es zu radikalisieren bzw. zu mobilisieren. Dieses Heft nimmt im Gegensatz dazu die letztgenannte Perspektive ein und stellt die wissenschaftliche Grundlage eines praxisorientierten Forschungsprojekts heraus, welches darauf abzielt, eben genau jene Techniken, Mechanismen und Prozesse zu erforschen, zu systematisieren und für die Zielgruppe der Praktiker*innen auszuarbeiten.

Heft 5 / 2021

Kontinuität - Ambivalenz - Spaltung

Zur Genese von Verschwörungsmythen im islamistischen Extremismus

 

Von Heinrich Vogel und Johanna West

Titelbild Schriftenreihe Heft 5Verschwörungsmythen haben seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie eine enorme Verbreitung gefunden. Viele Menschen reagierten angesichts des sich rasant ausbreitenden Virus und der darauffolgenden massiven Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens verunsichert. Denn die Frage nach dem Ursprung des Virus bot viel Spielraum für zahlreiche Spekulationen. In der Folge fanden „Fake News“ sowie traditionelle und neue Verschwörungsmythen besonders im Internet eine massenhafte Verbreitung. Gängige Narrative des Antisemitismus, der „Eliten“-Kritik und des Rassismus, aber auch des islamistischen Extremismus kursierten und auch die gesellschaftliche Polarisierung nahm zu.

In diesem Heft möchten wir uns der Genese und Komplexität von islamistischen Verschwörungsmythen annähern. Was verstehen wir eigentlich unter Verschwörungsmythen? Welche Verbindungen lassen sich zum Islam und zur islamischen Mythologie herstellen? Wie wirken Verschwörungsmythen, und welche Strategien wenden die Islamist*innen dabei an? Wie könnte Verschwörungsmythen durch Maßnahmen der Extremismusprävention möglicherweise wirksam begegnet werden?

Heft 4 / 2020

Rückkehrerinnen und ihre Kinder

Psychologisch-therapeutische Perspektiven zur Rehabilitation von Frauen und Kindern aus den ehemaligen Gebieten des sog. Islamischen Staates

 

Von Kerstin Sischka unter Mitarbeit von Christoph Bialluch und Claudia Lozano

Titelbild Heft 4 - Verschleierte Frauen und ein einzelnes Kind, das in die Kamera schautFachkräfte, die sich heutzutage mit den Herausforderungen der Deradikalisierung und Rehabilitation beschäftigen, realisieren schnell, dass auch Frauen und Kindern in der Ideologie radikaler politischer oder religiöser Gruppen ein wichtiger Platz eingeräumt wird. Neonazistischen Vorstellungen zufolge sollen sie die „Zukunft der weißen Rasse“ sichern und im Weltbild der Terrormiliz „Islamischer Staat“ sollten sie das „Kalifat“ aufbauen helfen. Sie sind in vielfältiger Weise in das soziale Leben extremistischer Gruppen eingebunden und werden in der Propaganda oftmals in Zusammenhang mit Idealen von Gemeinschaft, Generativität und Wehrhaftigkeit dargestellt. Doch wie kommen insbesondere die Kinder in solche politisch oder religiös radikalen Gruppen hinein? Und was bedeutet das für ihre soziale und psychische Entwicklung? Dies sind Fragen, die für Unterstützungsangebote, Ausstiegshilfen und Rehabilitationsprogramme von größter Bedeutung sind.

Diese Ausgabe ist auch in englischer Sprache erhältlich.
Also available in English.

Heft 3 / 2019

Zivilgesellschaftliche Organisationen in der Tertiärprävention

 

Von Julia Handle, Judy Korn, Thomas Mücke

Die Arbeit in der Tertiärprävention stellt die dritte Stufe der Extremismusprävention dar. Während die Primärprävention unter anderem mit Hilfe der Ansätze und Methoden der politischen Bildung Dialogräume für Demokratieförderung schafft und Sekundärprävention auf Personen mit ersten Radikalisierungsanzeichen zielt, nimmt die Tertiärprävention Personen in den Fokus, die eindeutige Zeichen von gewaltbereiter Radikalisierung aufzeigen und möglicherweise bereits Straftaten mit extremistischen oder terroristischen Motiven begangen haben. Ziel ist es hier, Individuen aus gewaltaffinen Szenen
zu lösen sowie (erneuten) Straftaten vorzubeugen, oftmals in Ausstiegsprogrammen. So sollen Individuen in die demokratische Gesellschaft (re-)integriert und dadurch ihre Teilhabe ermöglicht werden.

Heft 2 / 2019

Einschätzung und Bewertung von Risiken im Kontext der Extremismusprävention und Deradikalisierung

Zwischen sicherheitspolitischem „Risk Assessment“ und pädagogischem „Resilience Assessment“

 

Von Annika von Berg, Judy Korn, Thomas Mücke, Dr. Dennis Walkenhorst

Die Handreichung gibt einen Überblick über das Themenfeld der Einschätzung und Bewertung von Risiken im Bereich Extremismusprävention und Deradikalisierung aus der Perspektive eines Trägers, der aus der Praxis kommt. Anschließend an die Darstellung des aktuellen Forschungs- und Anwendungsstandes im Themenfeld „Risk Assessment“ erfolgt die Rekonstruktion des gegenwärtigen Spannungsfeldes zwischen politischen bzw. sicherheitsbehördlichen Interessen und den Anforderungen an die pädagogische Praxis. Aus den Erkenntnissen der Forschung und der Praxis der bisherigen Anwendung von Instrumenten des Risk Assessments werden sieben zentrale Thesen erarbeitet, die als Diskussionsgrundlage für das Ziel der Entwicklung eines pädagogischen Äquivalents zur sicherheitsbehördlichen Risikoeinschätzung dienen können. Ziel eines solchen „Resilience Assessments“ ist es, den Fokus der Risikoanalysen nachhaltig durch die Berücksichtigung wichtiger Schutz- bzw. Resilienzfaktoren zu ergänzen, sodass eine explizite Anbindung an die pädagogische Arbeit, d. h. an präventive und deradikalisierende Maßnahmen, ermöglicht wird.

Heft 1 / 2019

Rückkehrer*innen aus den Kriegsgebieten in Syrien und im Irak

 

Von Julia Handle, Judy Korn, Thomas Mücke, Dr. Dennis Walkenhorst

Kaum ein Thema wurde in der jüngeren Vergangenheit so kontrovers diskutiert wie das der Rückkehrer*innen aus den Kampfgebieten des sog. Islamischen Staates. Diese Menschen, die einst aus der ganzen Welt mit der Absicht, ein „Kalifat“ aufzubauen, ausgereist sind, wollen heute vor allem eines: zurück in ihre Heimatländer. Der teilweise stark emotional aufgeladene Diskurs bedingt eine mitunter undifferenzierte Betrachtung der Problematik und kann politische Entscheidungsträger*innen dazu drängen, symbolisch „starke“ Maßnahmen zu ergreifen, um Handlungsfähigkeit zu demonstrieren und zugleich ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Dabei ist es besonders aus sicherheitspolitischer Perspektive wichtig, keine vorschnellen und kurzfristigen „Beruhigungsmaßnahmen“ einzuleiten, sondern die Vielschichtigkeit des Phänomens „Rückkehrer*innen“ differenziert zu betrachten, Sicherheitsrisiken langfristig zu minimieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Violence Prevention Network Schriftenreihe Heft 1
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Violence Prevention Network Schriftenreihe Heft 2
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