Berater*innen im Bereich des islamistischen Extremismus arbeiten häufig mit Klient*innen, die unter psychischen Belastungen und Störungen leiden können. Um im Arbeitsalltag professionell damit umzugehen, bietet das Projekt EVOLUO eine Fortbildung, kollegiale Fallberatungen sowie fallbegleitende Unterstützungen an. Damit geben wir Praktiker*innen Wissen und Handlungskompetenzen an die Hand, die sie in ihrer Arbeit direkt anwenden können.
Darüber hinaus unterstützt EVOLUO die Vernetzung und Kooperation von Berater*innen mit den Gesundheits- und Heilberufen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit der Professionen weiterzuentwickeln. Dafür steht auch der Name des Projektes: „Evoluo“ ist Esperanto und bedeutet „Weiterentwicklung”.
Hintergrund
Bei einer Radikalisierung wirken soziale und psychische Dynamiken zusammen. Wechselwirkungen zwischen der psychischen Innenwelt und der sozialen Außenwelt beeinflussen sowohl Hinwendungs- als auch Distanzierungsprozesse. Daher ist ein fundiertes und differenziertes Verständnis für die psychische Gesundheit von Klient*innen wichtig, um in der Fallarbeit eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen.
Beratungsstellen im Bereich des islamistischen Extremismus arbeiten bereits mit vielfältigen Expertisen und Methoden. Gleichzeitig wünschen sich viele Fachkräfte mehr Wissen über psychische Belastungen und Störungen, deren Auswirkungen auf die Beratung sowie Handlungssicherheit im Umgang mit ihnen. Das sind die Ergebnisse aus mehreren Umfragen, einer Bedarfsanalyse und des ersten EVOLUO-Durchgangs im Jahr 2023.
Vor diesem Hintergrund besteht EVOLUO aus zwei Säulen und wird zusätzlich durch die Forschungsstelle Deradikalisierung (FORA) des Beratungsnetzwerkes Grenzgänger wissenschaftlich begleitet.