Ein Präventionsprojekt der politischen Bildungsarbeit zur Toleranz- und Demokratieentwicklung
Im Rahmen des vorliegenden Modellprojekts werden Workshop-Reihen der themenbezogenen Bildungsarbeit für junge, radikalisierungsanfällige Straftätern im baden-württembergischen Strafvollzug angeboten. Das Projekt nimmt vor allem die Hintergründe und Bedürfnisse junger Inhaftierter mit Migrationsgeschichte in den Fokus. Eine Workshop-Reihe besteht aus fünf aufeinanderfolgenden Workshop-Modulen und umfasst in der Regel 12 Trainingstage und ist für 8 – 12 Teilnehmende vorgesehen. Das Projekt wird in drei Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg erprobt und bei Bedarf auf weitere Einrichtungen ausgeweitet.
Workshop-Module:
- Islam und Menschenrechte
- Das Leben zwischen zwei Stühlen – Das Spannungsfeld zwischen Traditionalismus und demokratischen Grundrechten
- Das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit
- Diskriminierungserfahrungen – Umgang mit erlebter Islamophobie und Rassismus, Abbau eigener Vorurteile und kollektiver Opferidentitäten
- Auseinandersetzung mit extremistischen Strömungen
Ziele
- Die Teilnehmenden der Workshops erlangen neues Wissen bzgl. für sie relevanter Themen
- Ideologisierte Denkmuster radikalisierungsgefährdeter Straftäter*innen werden hinterfragt, verändert oder abgelegt. Empathiefähigkeit und Toleranz sind gestärkt
- Die veränderte Denkweise wirkt sich auch auf das Handeln der Zielgruppe aus: Diskriminierung aufgrund von ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung oder religiöser Zugehörigkeit im Strafvollzug wird vermieden oder reduziert.
- Gewalttätiges Handeln im Strafvollzug und im Anschluss an die Inhaftierung wird durch das Auflösen der ideologisierten Anlassstrukturen vermieden.