Hessen

KOgEX Hessen - Kompetenz gegen Extremismus in Justizvollzug und Bewährungshilfe

Das Personenpotential im Phänomenbereich Islamistischer Extremismus ist laut Hessischem Verfassungsschutzbericht 2019 seit Jahren konstant auf hohem Niveau (2016 – 2019 mit jeweils 4.170 Personen). Diese Tendenz spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen der Beratungsstelle Hessen von Violence Prevention Network wider.

Gerade im Justizvollzug unterliegen Jugendliche oft der Beeinflussung durch extremistische Milieus und ideologische Denkansätze. Inhaftierte Jugendliche sind somit im Justizvollzug dem spezifischen Risiko der ideologischen bzw. extremistischen Einflussnahme durch Dritte ausgesetzt. Oft erfolgt im Vollzug auch die Verfestigung bestehender ideologischer oder extremistischer Tendenzen. Dieses Radikalisierungsrisiko bedarf eines vollzugsspezifischen Ansatzes zur Identifizierung von radikalisierungsanfälligen, islamistisch ideologisierten bzw. radikalisierten Jugendlichen sowie entsprechender Maßnahmen.

 

Angebote für Inhaftierte

Workshops

Die themenspezifischen Workshop-Module richten sich an jugendliche Inhaftierte und werden innerhalb der Justizvollzugsanstalt durchgeführt.

Workshop-Themen sind beispielsweise:

  • Demokratie und Menschenrechte
  • Leben in einer pluralistischen Gesellschaft
  • Geschlechterrollen
  • Der Nahost-Konflikt
  • Extremismus

Einblicke in unsere Arbeit – aus einer Videoreihe im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Angebote für Fachkräfte in Justizvollzug und Bewährungshilfe

Fortbildung

Fachkräfte aus Justizvollzug und Bewährungshilfe sind in ihrer Arbeit tendenziell häufiger als andere Berufsgruppen extremistischen Tendenzen und (potenziellen) Radikalisierungsprozessen ausgesetzt – oft, ohne zuvor eine entsprechende Qualifizierung durchlaufen zu haben.

Die Multiplikator*innenfortbildung schließt diese Lücke und dient der Professionalisierung im Umgang mit radikalisierungsgefährdeten oder bereits radikalisierten Inhaftierten. Im Rahmen der Fortbildung werden u. a. folgende Kompetenzen vermittelt:

  • Austausch über die eigene Praxis und Umgang mit (vermeintlich) extremistischen Klient*innen
  • Erkennungsmerkmale von Radikalisierungsprozessen respektive Ansätze zu deren Unterbrechnung
  • Interkulturelle Sensibilisierung
  • Anspracheübungen sowie Herstellung und Aufrechterhaltung des Dialogs mit der gefährdeten Zielgruppe

Coaching und Beratung

Themen- und anlassbezogene Beratung von Fachpersonal aus dem Justizvollzug im Umgang mit Ideologisierung und Radikalisierung

Kontakt

BERATUNGSSTELLE Hessen
Leipziger Straße 67
60487 Frankfurt am Main

069 138 22 686
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