Beratungsstelle Thüringen

Anlaufstelle in den Themenfeldern Islamismus und Islamfeindlichkeit in Thüringen

Islam in Thüringen: Unter den rund 2,1 Millionen Bürgerinnen und Bürgern in Thüringen leben mindestens 8000 Menschen mit muslimischem Glauben. Neben den größeren Gemeinden in Jena, Nordhausen und Erfurt gibt es kleinere in Eisenach, Weimar, Gera und Mühlhausen. Auch im ländlichen Raum entwickelt sich langsam muslimischer Alltag. Zuweilen gibt es in Thüringen jedoch auch Anflüge von Muslim*innenfeindlichkeit.

Die Maßnahmen der Beratungsstelle Thüringen zielen darauf ab, ein gemeinsames Grundverständnis für humanistische Prinzipien wie Demokratie, Gewaltfreiheit, Menschenrechte und Toleranz zu schaffen und als Werte der eigenen Weltanschauung/Religion zu verstehen. Zugleich soll es Fundamentalismus und Radikalisierungen präventiv entgegenwirken. Das erreichen wir mit folgendem Angebot:

1. Coaching und Fortbildungen für Multiplikator*innen im Themenfeld Islam

Für interessierte Institutionen bietet die Beratungsstelle Thüringen daher Coachings und Fortbildungsveranstaltungen im Themenfeld Islam an. Primäres Ziel ist es, die Handlungskompetenz der Mitarbeiter*innen zu stärken. Zusätzlich geht es um das Erkennen islamophober Argumentationsweisen mit dem Ziel, sich Strategien zur Auflösung und/oder Entschlüsselung dieser anzueignen. Das ist die Voraussetzung für eine lösungsorientierte und bewertungsfreie pädagogische Haltung und einen zielgerichteten Umgang miteinander. Zielgruppe der Coachings und Fortbildungsveranstaltungen ist das Fachpersonal der Kinder- und Jugendhilfe sowie Lehrkräfte und Pädagog*innen.

Wir brauchen Ihre Unterstützung

In einer Welt, die zunehmend geprägt ist von Extremismus und Terror, braucht es Menschen, die Austausch und Verständigung unter denen fördern, die dafür (noch) zugänglich sind.

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2. Schulworkshops zur Radikalisierungsprävention

In den Schulworkshops arbeiten wir mit Hilfe interaktiver Übungen, in denen vorhandene Vorurteile und Prägungen aufgearbeitet werden und Wissen über die Manipulationsversuche von destruktiven Szenen vermittelt wird. Inbegriffen in diesem Ansatz ist die Erarbeitung von Handlungsstrategien mit jungen Menschen zu der Fragestellung, was getan werden kann, wenn in der Gleichaltrigengruppe Gefährdungsanzeichen einer Radikalisierung zu erkennen sind. Das Selbstwertgefühl der Jugendlichen sowie die Wertschätzung für Andere werden gestärkt, respektvolle Handlungsalternativen aufgezeigt und Vielfalt als Ressource vermittelt. Dadurch fördern wir die Dialogfähigkeit und Toleranz zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und religiösem Hintergrund, bauen Vorurteile und Stereotypen ab und verhindern so weitere Desintegration und Radikalisierung bei gefährdeten jungen Menschen.

3. Beratung und Begleitung für Eltern, Angehörige und Bezugspersonen bei einer vermuteten oder tatsächlichen Hinwendung zum (gewaltorientierten) Islamismus im Familien- bzw. Bekanntenkreis

Hauptziel der Beratung ist es, die erzieherische Präsenz und die Kommunikations- und Konfliktfähigkeit der Eltern (bzw. des näheren Umfeldes) zu stärken, damit wieder eine tragfähige und belastbare Beziehung zwischen den Bezugspersonen und den Kindern/jungen Erwachsenen entsteht. Entsprechend lautet das Ziel, durch die Beziehungsstabilisierung den Beginn von Deradikalisierungsprozessen zu ermöglichen. Gerade in der Zusammenarbeit mit Eltern, Angehörigen und weiteren Bezugspersonen ist es zudem das Ziel, diese persönlich zu stärken sowie ihren Ängsten, Selbstvorwürfen und ihrer Ratlosigkeit Raum zu geben.

4. Intervention und Deradikalisierung bei einer vermuteten oder tatsächlichen Hinwendung zum (ge-waltorientierten) Islamismus

Ziel der Arbeit ist, Radikalisierungen möglichst früh zu erkennen, um mit geeigneten Maßnahmen auf unterschiedlich fortgeschrittene Grade von Radikalisierungsprozessen mit entsprechenden Methoden einwirken zu können. Das pädagogische Konzept beruht auf einem explizit nicht-konfrontativen Ansatz, der es ermöglicht neue Sichtweisen anzunehmen. Akzeptanz und der Verzicht auf Demütigung dienen dazu, Verstehen – nicht Verständnis – zu ermöglichen und Handlungen zu erklären – nicht zu rechtfertigen. Erklärungen sind die Voraussetzungen für Veränderungen. Somit ermöglichen wir den Klient*innen, (wieder) ein Leben zu führen bei dem sie weder sich selbst, noch andere gefährden.

Kontakt

BERATUNGSSTELLE Thüringen
Anger 35
99084 Erfurt

0361 30 26 20 31
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Violence Prevention Network unterstützt die Initiative Weltoffenes Thüringen.

Gefördert vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit
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